Eine eigene Mars-Mission ist inzwischen für gleich mehrere Länder attraktiv geworden. Denn nicht nur die NASA (USA) und China forschen auf dem roten Planeten. Auch die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) haben erstmals eine Sonde im Orbit platzieren können. Diese sorgt unter Forschenden gerade für Aufregung, weil die gesammelten Daten zu Mars und Sauerstoff von bisher etablierten Modellen abweichen.
Mars-Mission mit überraschendem Ergebnis
Schon 2019 war klar, dass auch die VAE eine Mars-Mission für 2020 geplant haben. Seit Beginn des Jahres gilt das Land als erstes aus dem Mittleren Osten, das mit seiner Sonde – Hope (Hoffnung) genannt – die Atmosphäre des roten Planeten erreicht hat. Nun kommt ein neuer Erfolg hinzu, wie Mashable Middle East berichtet.
So sollen die anspruchsvollen Gerätschaften und Instrumente, mit denen die Sonde ausgestattet ist, mehr Sauerstoff in der Mars-Atmosphäre gemessen haben, als bisher erwartet wurde. Dazu wurden Sensoren und Kameras zusammen mit einem UV-Spektrometer angewendet und anschließend die Verteilung der ultravioletten Strahlung in der Atmosphäre gemessen.
50 Prozent mehr Variation in Mars-Atmosphäre als bisherige Modelle ergaben
ArsTechnica zufolge entsprechen die durch die Hope-Sonde gemessenen Sauerstoffwerte nicht komplett den gegenwärtigen Modellierungen. In der oberen Mars-Atmosphäre variiert die Konzentration demnach um mehr als 50 Prozent. Bisher wurde von einer ungefähr gleichen Verteilung ausgegangen. Ähnlich verhält es sich den Beobachtungen zufolge mit den Level an Kohlenstoffmonoxid. Forschende arbeiten nun daran, diese Schwankungen zu verstehen.
Neben den besagten Messungen überwacht die Sonde im Rahmen der Mars-Mission auch die Temperaturen auf der Oberfläche des roten Planeten. Damit agiert sie wie der erste Wettersatellit im Orbit des Mars. Daten über die lokalen Wetterverhältnisse könnte für die Planung späterer Missionen und die Landung von Menschen ein wertvolles Werkzeug sein.
Das wollen die VAE neben ihrer Mars-Mission erreichen
Um an gegenwärtige Erfolge anknüpfen zu können, gab die Weltraumbehörde der VAE kürzlich bekannt, eine noch hochentwickeltere Sonde als Hope bis zum Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter auszusenden, wie ArsTechnica weiter berichtet. Dort soll sie bis zu sieben der Objekte näher untersuchen und 2033 auf einem davon landen.
„Unser Ziel ist klar: Die Entwicklung von Innovation und wissensbasierten Unternehmen in den Emiraten beschleunigen.“
Sarah bint Yousif Al Amiri, Vorsitzende der VAE-Weltraumbehörde
Kooperieren wollen die VAE dazu erneut mit Universitäten in den USA, um Hilfe bei der Entwicklung von Raumschiffen zu bekommen und die Zusammenarbeit mit Ausbildern im Mittleren Osten weiter zu stärken.
Quellen: ArsTechnica, Mashable Middle East