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Coming-out-Tag: Drei Dating-Apps für queere Menschen

Der Coming-out-Tag soll lesbischen, schwulen und queeren Menschen Mut zum eigenen Coming-out machen. Auf diesen drei Dating-Apps flirtet die jeweilige Community.

Das Coming-out ist häufig alles andere als leicht. Dating-Apps helfen beim Kennenlernen Gleichgesinnter.. © lazyllama/Shutterstock.com
Das Coming-out ist häufig alles andere als leicht. Dating-Apps helfen beim Kennenlernen Gleichgesinnter.. © lazyllama/Shutterstock.com

Jedes Jahr am 11. Oktober ist internationaler Coming Out Day. Seit 1988 ist dieser Tag in den USA ein fester Termin der schwul-lesbischen Szene, in Europa zog 1991 die Schweiz als erstes mit. Liechtenstein (1997), Großbritannien (2000), die Niederlande (2008) und Deutschland (2009) brauchten ein paar Jahre länger. Weil sich klassische Dating-Apps wie „Tinder“ oder „Bumble“ an ein heterosexuelles Publikum richten, entwickelten sich im Lauf der Jahre Alternativen. Queer, schwul, lesbisch: Das sind die drei besten Dating-Apps abseits des Mainstreams.

„Lex“

Die Lex-App ist ein erfolgreiches Kickstarter-Projekt und seit 2019 online. In Anlehnung an klassische Kontaktanzeigen des 1980er-Jahre-Magazins „On Our Backs“ startete sie als „Personals“ zunächst auf Instagram: Für eine Gebühr von fünf Dollar durften User ihre Kontaktanzeige posten. Allerdings stellte die New Yorker Macherin Kelly Rakowski schnell fest, dass sie nicht das Zielpublikum erreichte, das sie erreichen wollte: queere Menschen.

Weil andere Kanäle auf Instagram diese Lücke zu schließen begannen, startete Rakowski 2018 eine Kickstarter-Kampagne. Im November 2019 ging „Lex“ online. Zum Konzept der App gehört, sich nicht in erster Linie über Bilder zu präsentieren. Stattdessen steht der Text im Vordergrund, der das digitale Gegenüber ansprechen soll. „Lex“ richtet sich laut eigener Beschreibung an ein queeres, transsexuelles, nicht-gender-konformes, nicht-binäres Publikum und ist kostenlos für Android und iOS verfügbar.

„Romeo“

Das im deutschsprachigen Raum am weitesten Verbreitete Portal für Männer, die auf Männer stehen, heißt „Romeo“. Populär wurde die Seite ab 2003 unter dem Namen „GayRomeo“, von 2011 bis zum Sommer dieses Jahres hieß sie „PlanetRomeo“. Weil viele Inhalte der sex-positiven Community mit den Richtlinien von Playstore und Appstore nicht vereinbar wären, gibt es eine richtlinien-konforme, abgespeckte App für Android und iOS.

Unter seinen Usern genießt „Romeo“ den Ruf des „Einwohnermeldeamts schwuler Männer“. Genau das macht den Unterschied zu typischen Dating-Apps wie „Tinder“ aus: Statt sich aufgrund eines Profils für oder gegen jemand entscheiden zu müssen, können Flirtwillige bei „Romeo“ nach Ort oder Vorlieben suchen und sich kreuz und quer anschreiben und anschreiben lassen. Männer, die noch mit ihrem Coming-out ringen, finden in deutscher Sprache wohl nirgendwo so einfach Anschluss wie bei „Romeo“.

„Her“

Als „Dattch“ 2013 gelaunched, flirten und daten queere und lesbische Frauen seit einem Rebrand 2015 auf der App „Her“. Dort swipen sie so nach links und rechts, wie der Mainstream es von „Tinder“ kennt. Doch inhaltlich distanziert sich „Her“ davon. Auf der „Her“-Homepage erklären die Macher, warum es aus ihrer Sicht nicht reicht, bei „Tinder“, „Bumble“ und Co. als Frau nach anderen Frauen suchen zu können: „Viele Mainstream-Apps stellen queere Leute vor ein spezifisches Problem: sich ‚Einhorn-Jägern‘ zu präsentieren. Das sind Hetero-Paare, die nach einem Dritten (normalerweise einer queeren Frau) suchen, um sich eine Fantasie zu erfüllen.“

Für queere Menschen, heißt es weiter, lösen solche Begegnungen häufig das Gefühl der Befremdung aus: „Queere Leute erleben auf diesen Apps bestenfalls unfreundliche Interaktion und schlimmstenfalls feindselige.“ Das Anliegen von „Her“ sei es deshalb, einen „Safe Space“ für ihre Nutzerinnen zur Verfügung zu stellen. Die App ist kostenlos für Android und iOS erhältlich, die Möglichkeit für ein Premium-Abo ohne Werbeinhalte und mit Inkognito-Modus besteht ebenfalls.

(elm/spot)

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