Im Jahr 1969 betraten erstmals Menschen die Oberfläche des Mondes. Das war für damalige wie heutige Verhältnisse ein großer Schritt. Und obwohl mittlerweile unzählige Sonden und Teleskope den Himmelskörper beobachten, ist uns längst nicht alles über ihn bekannt. Vor allem, wenn es um kleinere Entdeckungen geht, hält er offenbar noch einiges für uns bereit. So stieß jüngst etwa ein chinesischer Rover auf der Mond-Rückseite auf ein eigenartig rundes Objekt.
Mond-Rückseite: Woher kommt die Sphäre?
Zwischen Staub und Stein hat der Mond-Rover Yutu-2 die Kugel entdeckt. An und für sich stellt Glas auf dem natürlichen Satelliten der Erde keine Seltenheit dar. Immerhin entsteht es, wenn Silikatmaterial hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Von ersterem gibt es auf der Mond-Rückseite und der restlichen Oberfläche vieles. Hohe Temperaturen erreichte der Mond in seiner vulkanischen und von Meteoriten erschütterten Vergangenheit.
„Die besondere Morphologie, Geometrie und der lokale Kontext der Glaskugeln stehen im Einklang mit der Tatsache, dass es sich um anorthositische Impaktgläser handelt“, schreibt ein Team der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und der Sun Yat-sen Universität in einer entsprechenden Studie.
Was diese spezielle Sphäre aber so besonders macht, sind die Geheimnisse, die sie bergen können. So erhoffen sich die Forscher:innen von ihr und vergleichbaren Objekten Erkenntnisse über die Geschichte des Mondes. Auch seien Kügelchen, die man auf der Mond-Rückseite finde, in der Regel halbtransparent mit einem besonderen gläsernen Glanz.
„Vielversprechende“ Ziele
Basierend auf Funden, die man nahe irdischer Vulkane machen kann, schließt das chinesische Forschungsteam auch erste Schlüsse für den Mond.
„Als erste Entdeckung makroskopischer und durchsichtiger Glaskügelchen auf dem Mond sagt diese Studie voraus, dass solche Kügelchen auf dem gesamten Mondhochland reichlich vorhanden sein sollten und vielversprechende Probenahmeziele darstellen, um die frühe Einschlagsgeschichte des Mondes aufzudecken.“
Zhiyong Xiao et al.
Es bleibt abzuwarten, was uns die Glassphären über unseren Trabanten verraten werden. Immerhin konfrontiert uns dieser mit immer neuen Rätseln. Erst im Dezember 2021 wollen einige auf Bildern des Yutu-2-Rovers ein Haus auf der Mond-Rückseite entdeckt haben.
Quelle: „Translucent glass globules on the Moon“ (2022, Science Bulletin)