Mit der neuen Mission “Comet Interceptor” hat sich die ESA etwas bisher Einmaliges vorgenommen. Sie wollen einen Kometen oder ein anderen Weltraumobjekt mithilfe dreier Sonden direkt ansteuern. Dabei muss das Weltraumgestein eine ganz besondere Anforderung erfüllen, die über Gelingen oder Misslingen der Mission entscheidet.
ESA interessiert sich für unberührte Kometen – aus einem Grund
Bei “Comet Interceptor” werden drei Weltraumsonden zur Beobachtung in erdnaher Umlaufbahn positioniert. Nähert sich ein Komet oder ein anderes Objekt beginnen Vermessungen, sodass ein 3D-Objekt entwickelt werden kann. Durch die unterschiedlich positionierten Sonden kann die ESA somit das Weltraumgestein in seiner Gänze studieren.
Dabei wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler “die Vielfalt und Entwicklung von Kometen besser […] verstehen”. Daher wird für die Mission bewusst ein Komet ausgewählt werden, der sich erstmalig unserem Sonnensystem nähert. Für die Erstellungen des 3D-Objektes dient erstklassige Messtechnik wie Staub-, Feld- und Plasmainstrumente sowie ein Massenspektrometer.
Diese hohen Ambitionen beherbergen daher auch ein “signifikantes Risiko”, wie Günther Hasinger, ESA-Direktor für Wissenschaft gegenüber dem Fachmagazin nature zugibt. Gleichzeitig betont er jedoch auch, dass beim Gelingen der Mission der Nutzen umso größer sein wird.
Geduld gefragt: 2028 soll die Mission starten
Dabei ist das Vorhaben als “schnelle Mission” eingestuft, weil die ESA von der Entwicklung bis zur Umsetzung gerade einmal 8 Jahre benötigte. Allerdings ist dennoch etwas Geduld gefragt: “Comet Interceptor” wird erst 2028 beginnen und dann auf ihren finalen Einsatz warten. Gleichzeitig startet übrigens die Raumsonde Ariel der ESA, die sich Exoplaneten genauer anschauen wird.
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Quellen: ESA, nature
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