Am 2. Juni 2003 startete der Orbiter Mars Express von der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) in Richtung Umlaufbahn des roten Planeten. Von dort aus untersucht die Sonde seit inzwischen 19 Jahren Atmosphäre und Oberfläche sowie Material in bis zu zwei Metern Tiefe. Das dafür zuständige Instrument MARSIS (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionospheric Sounding) läuft allerdings noch mit einer auf Windows 98 basierten Software. Ein Update ist jetzt in Vorbereitung.
Bessere Datenqualität für Mars-Mission
Laut der ESA war es essentiell bei der Suche nach flüssigem Wasser auf dem Mars. Um entsprechende Entdeckungen machen zu können, sendet MARSIS mit einer 40 Meter langen Antenne niedrigfrequente Radiowellen auf den Planeten.
Diejenigen davon, die nicht von der Mars-Oberfläche reflektiert werden, bewegen sich durch die Kruste und werden von dort von den Begrenzungen zwischen den einzelnen Schichten verschiedener Materialien zurückgeworfen wie Eis, Gestein, Boden und Wasser. Bis zu ein paar Kilometern Tiefe lässt sich so die Struktur unter der Mars-Kruste kartografieren.
Nun allerdings steht ein Software-Update an, um die „Leistung des Intrumentes über einige der Grenzen hinaus zu pushen, die zu Beginn der Mission nötig waren“. Das erklärte Andrea Cicchetti, MARSIS-Betriebsleiter am Nationalen Institut für Astrophysik (INAF) in Italien, das das Radar steuert.
„Wie ein neues Instrument an Bord von Mars Express“
Ziel sind ein verbesserter Signalempfang und eine hochwertigere Verarbeitung der Daten, die später zur Erde geschickt werden. Für die beteiligten Forschenden ein wichtiger Schritt nach fast 20 Jahren mit einem Entwicklungssystem auf der Basis von Microsofts Windows 98.
„Die neue Software wird uns helfen, diese Regionen schneller und umfangreicher und in höherer Auflösung zu untersuchen und zu bestätigen, ob sie neue Wasserquellen auf dem Mars beheimaten. Es ist wirklich so, als hätten wir 20 Jahre nach dem Start ein brandneues Instrument an Bord von Mars-Express.“
Colin Wilson, zuständiger Forscher (ESA Mars Express)
Quellen: ESA
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