Bei einem Sonnensturm handelt es sich um eine Störung in der Magnetosphäre eines Planeten. Sie entsteht durch die Schockwellenfronten des Sonnenwinds, die ihrerseits durch Sonneneruptionen ausgelöst werden. Von der Sonnenoberfläche bis zur Erde benötigt ein solcher Sturm zwischen 24 und 36 Stunden, wodurch sein Eintreffen im Regelfall früh vorhergesagt werden kann. Doch gelingt auch das nicht immer.
Sonnensturm erreichte mehr als 600 km/h
Die Schockwellenfront, die am Sonntag, den 7. August die Erde traf, lag bei ihrem Eintreffen bei einer Geschwindigkeit von über 600 Kilometern pro Sekunde. Was zunächst heftig klingt, bietet eigentlich keinen Grund zur Beunruhigung – im Gegenteil. Denn in machen Teilen der Welt ließen sich dadurch eindrucksvolle Polarlichter beobachten.
Unklar ist, warum der Sonnensturm bis zu seinem „Einschlag“ unbemerkt blieb. Immerhin lassen sich die zugrundeliegenden Ausbrüche auf dem der Erde nächstgelegenen Stern normalerweise gut beobachten. Dadurch lassen sich in der Regel konkrete Schlüsse darauf ziehen, wann der Sturm eintreffen sollte und wo in Folge dessen die Störungen der Magnetosphäre zu beobachten sein werden.
„Das polare Magnetfeld der Erde ist am 7. August als Reaktion auf die Ankunft eines unerwarteten Sonnenwindstroms unruhig“, berichtete Spaceweather.com am Sonntag. „Der planetarische K-Index hat 4 erreicht (fast ein geomagnetischer Sturm) und könnte bald 5 erreichen (kleiner geomagnetischer Sturm), wenn die Erschütterungen anhalten.“
Beim K-Index handelt es sich um eine Kennziffer, die genutzt wird, um solare Teilchenstrahlung durch ihre magnetische Wirkung darzustellen.
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„Großartiges Erlebnis“
Der Astrofotograf Ruslan Merzlyakov habe bereits im Bett gelegen und sich fertiggemacht, als das Gewitter begann. „Ich eilte zum Strand von Nykøbing Mors und konnte das erste Sommerorakel in Dänemark seit fünf Jahren fotografieren“, zitiert Spaceweather.com. „Die Lichter in einer lauen Sommernacht tanzen zu sehen, war ein großartiges Erlebnis!“
In Nordamerika sollen die Polarlichter die kanadische Grenze gen Süden überragt und sogar bis nach Pennsylvania gereicht haben. Man konnte die Auswirkungen des Sonnensturms mitunter in Montana und den Dakota beobachten.
Quelle: Spaceweather.com
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