Wer häufiger den Nachthimmel beobachtet, wird schon die ein oder andere Sternschnuppe beobachtet haben. Doch was passiert mit dem glühenden Gestein und wie viele überstehen den Aufprall auf die Erde? Wir verraten es dir.
Meteoriteneinschläge sind häufiger, als du denkst
Als Sternschnuppe wird das Leuchten bezeichnet, welches ein Meteoroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre erzeugt. Durch den entstehenden Druck und die unglaubliche Hitze verglüht das Weltraumgestein meist komplett und hinterlässt nichts, außer einen kurzen Leuchtschweif und eine bisschen Staub.
Doch jedes Jahr überstehen mehrere tausend Gesteinsbrocken den Flug zur Erde. Wie viele es genau sind, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Einige Wissenschaftler*innen gehen von einer Zahl von etwa 20.000 Meteoriten pro Jahr aus. Dabei wird nur Gestein gezählt, welches mehr als 100 Gramm wiegt.
Der uruguayische Astronom Gonzalo Tancredi rechnet in einem Interview mit Live Science hingegen „nur“ mit rund 6.100 jährlichen Aufprallen, wovon lediglich 1.800 auch auf Landmasse treffen.
Kleiner aber feiner Unterschied: Solange sich Meteoriten noch im Weltall befinden, werden sie Meteoroiden genannt. Asteroiden hingegen sind wesentlich größer und folgen einer Umlaufbahn, was bei Meteoroiden nicht der Fall ist.
Wirklich große Meteoriten sind sehr selten
Das ein Aufprall auf die Erde nicht häufiger bekannt wird, hängt auch mit der Größe des Gesteins zusammen. Meist sind die Gesteinsbrocken nur wenige Zentimeter groß und die Landung bleibt größtenteils unbemerkt.
Tancredi rechnet alle sechs bis zehn Jahre mit einem Meteoriten, welcher einen Durchmesser von etwa zehn Metern hat. Ungefähr alle 500 Jahre ist mit einem Asteroiden zu rechnen, welcher eine Explosion verursachen kann, wie sie 1908 im Tunguska-Ereignis geschehen ist.
Befürchtest du noch größere Einschläge, können wir dich beruhigen. Mit einem Aufprall von Gestein mit einem Durchmesser über 1 km ist laut Tancredi nur alle 300.000 bis 500.000 Jahre zu rechnen.
Der Aufprall des Asteroiden, welcher möglicherweise für das Ende der Dinosaurier verantwortlich ist und etwa eine Größe von 10 – 15 km gehabt haben soll, ist wahrscheinlich der bekannteste Fall eines Einschlags von Weltraumgestein auf der Erde. Mit einer Wiederholung dieses Ereignisses ist jedoch so schnell nicht zu rechnen: Tancredi rechnet alle 100 bis 200 Millionen Jahre mit einem solch dramatischen Ausmaß.
Die größten Meteoritenkrater im Überblick
Willst du dich auf die Spuren des fallenden Himmelsgesteins begeben, habe wir dir eine kleine Übersicht zu den größten, der Menschheit bekannten Meteoritenkratern der Welt erstellt:
Name des Kraters | Einschlagsort | Alter | Durchmesser |
Wilkesland-Krater | Antarktis | ca. 250 Mio. Jahre | rund 480 km |
Vredefort-Krater | Südafrika | ca. 2 Mrd. Jahre | rund 300 km |
Sudbury-Becken | Kanada | ca. 1,85 Mrd. Jahre | rund 250 km |
Chicxulub-Krater | Mexiko | ca. 65 Mio. Jahre | rund 180 km |
Manicouagan-Krater | Kanada | ca. 214 Mio. Jahre | rund 100 km |
Quelle: Live Science, ARD alpha
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