Die Milchstraße ist die einzige Galaxie von der wir bisher sicher wissen, dass sie Leben beherbergt. Das beweisen wir mit unserer Existenz. Wer glaubt, dass das schon Besonderheit genug ist, irrt. Auch die grundlegende Beschaffenheit unserer Heimatgalaxie unterscheidet sich vom Rest des Universums, wie eine neue, vorläufige Studie nun aufdeckte.
Milchstraße: Neue Erkenntnisse dank DSA
Zu der neuen Erkenntnis über die Milchstraße verhalf das Deep Synoptic Array (DSA). Das Radio-Interferometer, bestehend aus 100 Funkschüsseln, dient dazu Radioblitze zu messen. Wenn man diese Ausbrüche zurückverfolgt, kann man auch gleichzeitig einen Blick auf die Materie werfen, die bei der Reise des Radioblitzes durchzogen wird.
Diesen Nebeneffekt machten sich Forschende bei der Untersuchung der Milchstraße zunutze. Dabei machten sie eine verblüffende Entdeckung: Unsere Heimatgalaxie ist überraschend materiearm. Sie ist im Durchschnitt ganze 40 Prozent „dünner“ als der Rest des bereits erforschten Universums, wie BGR berichtet.
Sonst nur in frühen Galaxiestadien
Dabei bezieht man sich auf sogenannte baryonische Materie. Im Gegensatz zu dunkler Materie besteht diese aus Atomen und nicht aus schwach wechselwirkenden massenreichen Teilchen. Letztere ist für uns unsichtbar und macht sich nur durch ihre Gravitationswirkung bemerkbar.
In der vorveröffentlichten Studie zu diesem Zweck erklären die Forschenden um den Astronomen Vikram Ravi, dass diese Armut an baryonischer Materie sonst nur in früheren Entwicklungsstadien von Galaxien zu beobachten sei:
„Unsere Ergebnisse unterstützen nachdrücklich Szenarien, die üblicherweise von Galaxienentstehungssimulationen vorhergesagt werden, in denen Rückkopplungsprozesse baryonische Materie aus den Halos von Galaxien wie der Milchstraße vertreiben.“
Allerdings existiert unsere Milchstraße bereits seit 13,6 Milliarden Jahren und ist damit schon längst ihrer „Kindheit“ entwachsen. Mehr zur Geschichte unseres Sonnensystems liest du hier nach.
Quellen: BGR, „Deep Synoptic Array science: a 50 Mpc fast radio burst constrains the mass of the Milky Way circumgalactic medium“ (arXiv, Januar 2023), eigene Recherche
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