Forschende konnten in der Vergangenheit schon etliche Prozesse mit verschiedenen Auswirkungen im Universum beobachten oder zumindest anhand von Beobachtungen Theorien aufstellen. Dazu gehören auch Verschmelzungen und Zusammenschlüsse unterschiedlicher Ausprägungen. Diese spielen auch beim Wachstum von Galaxien eine wichtige Rolle. Nun hat man erste Beweise für einen besonders aufsehenerregenden Fall entdeckt.

Im Universum: Tausende Sterne wandern in die Andromedagalaxie

Solche Verschmelzungsvorgänge im Universum gibt es unter anderem auch in unserer Milchstraße. Diese ist aktuell in Begriff, Magellansche Wolken sowie die Sagittarius-Zwerggalaxie zu absorbieren. Mit Hilfe des Dark Energy Spectroscopic Instrument (Desi.) haben Forschende aber jetzt auch einen ähnlichen Prozess in Bezug auf die Andromedagalaxie herausgefunden.

Dieser soll sich vor etwa zwei Milliarden Jahren abgespielt haben. Dabei sollen beinahe 7.500 Sterne in die Andromedagalaxie, unserer galaktischen Nachbarin, übergegangen sein. Derlei Überlegungen existierten zuvor schon theoretisch. Doch das Desi. war in der Lage, Positionen und Bewegungen der Sterne über die Zeit hinweg nachzuzeichnen.

Gleichzeitig konnte man viele metallreiche Sterne entdecken, die darauf hinweisen, dass ihre Stammgalaxie eine lange Geschichte an Sternentstehungen hinter sich hatte. Die neuen Erkenntnisse dienen somit als erste Beweise zur Unterfütterung bisheriger Theorien.

Auch spannend: Jüngste Forschungserkenntnisse legen nahe, dass die Milchstraße zu groß für ihre Umgebung ist. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat.

Neue Erkenntnisse über Andromedagalaxie auch auf Milchstraße anwendbar

Noch nie zuvor konnte man derlei Beobachtungen anstellen. Zusätzlich konnte man zum ersten Mal überhaupt einen Blick auf Strukturen werfen, die im Zuge dieser Sternenmigration entstanden sind. Unter anderem konnte man Hinweise auf Hüllenstrukturen im großen Sternstrom sowie weiteren Orten finden. Diese kommen vorherigen Erwartungen sehr nahe und stimmen mit der Einschätzung überein, dass große Teile der Unterstruktur im Inneren des Halos der Andromedagalaxie das Ergebnis einer einzigen galaktischen Einwanderung sind.

Die neuen Untersuchungen lassen außerdem Rückschlüsse und Gemeinsamkeiten mit der Milchstraße zu. Auch die weist Spuren einer einzelnen großen Sternenwanderung auf, wobei diese noch länger zurückliegen soll – etwas acht bis zehn Milliarden Jahre. Zudem zeigten andere Studien bereits die Existenz von Strukturen auf, die den neu entdeckten der Andromedagalaxie sehr ähnlich sind.

Quelle: „DESI Observations of the Andromeda Galaxy: Revealing the Immigration History of our Nearest Neighbor“ (The Astrophysical Journal 2023)

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