Ein supermassenreiches Schwarzes Loch bildet oft das Herz einer Galaxie. Doch es gibt auch mehrere „in freier Wildbahn“, die alleine durch das All ziehen und eventuell eines Tages die Mitte eines anderen Sternensystems bilden. Das könnte laut Forschenden auch auf das Exemplar zutreffen, das vom Hubble-Teleskop entdeckt wurde. Das allein macht es noch nicht besonders. Doch das Team entdeckte noch etwas anderes.
Schwarzes Loch durch merkwürdigen Streifen entdeckt
Jenes Schwarzes Loch bewegt sich aktuell mit einer Geschwindigkeit von 1.600 Kilometern pro Sekunde durch den interstellaren Raum. Um das Objekt herum existiert so gut wie nichts. Dass das 7,5 Milliarden Lichtjahre entfernte Objekt überhaupt gefunden werden konnte, verdanken wir dem Hubble-Teleskop.
Das Instrument hat nämlich in der Region Schockwellen im sogenannten intergalaktischen Medium ausgemacht. Damit ist besagter „leerer“ Raum zwischen Galaxien gemeint. Er besteht vornehmlich aus Wasserstoff-Gas. Winfuture vergleicht die sichtbare Entdeckung mit den Bugwellen an einem Schiff.
Materie-Front zeigt auf unregelmäßige Galaxie
Des Weiteren erklären die Forschenden um den Physiker Pieter van Dokkum in ihrer Studie, dass das Schwarze Loch augenscheinlich auf dem Weg zu einer unregelmäßigen Galaxie ist. Zumindest deutet die streifenartige Materie-Front in diese Richtung. Sie misst ganze 200.000 Lichtjahre Länge.
Auf dem Weg dorthin könnte sich die Materie um das „außer Kontrolle geratene supermassenreiche Schwarze Loch“ derartig verdichten, dass neue Sterne entstehen. Diese wurden sich dann schweifartig hinter dem Objekt versammeln und die Straße zu seinem nächsten Ziel nachzeichnen.
Quelle: „A candidate runaway supermassive black hole identified by shocks and star formation in its wake“ (Februar 2023, arXiv), Winfuture
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