Die Europäische Weltraumbehörde (ESA) veröffentlichte jüngst ein sehr spezielles Foto. Darauf zu sehen ist ein vom Hubble-Teleskop festgehaltenes Himmelsobjekt, das keiner eindeutigen Kategorie entspricht. Ganz im Gegenteil, denn es könnte eines von drei verschiedenen Dingen sein – und zwar auf einmal.
Hubble-Aufnahme: Das steckt hinter „Z 229-15“
Das besagte Objekt trägt die Bezeichnung Z 229-15. Sein Bild wurde von der ESA als „Bild der Woche“ für die Woche vom 27. März veröffentlicht. Was das Weltraumobjekt, das mit Hubble aufgenommen wurde, so faszinierend macht und warum es viele Astronom*innen in Erstaunen versetzt, ist Folgendes.
Z 229-15 befindet sich etwa 390 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Lyra und ist eines der wenigen Himmelsobjekte, die gleich als mehrere der bislang bekannten Dinge klassifiziert werden können.
Nach Angaben der ESA kann das Objekt ein Quasar sein, und manchmal wird es als aktiver galaktischer Kern (AGN) definiert. In anderen Fällen wird es als Seyfert-Galaxie definiert.
Verschiedenste Merkmale auf einmal
Darüber hinaus sagt die ESA, dass dieses bizarre Weltraumobjekt aufgrund einer Überschneidung in der Definition dieser Begriffe alles auf einmal ist.
Schaut man sich das Bild genauer an, lässt sich zunächst das spiralförmige Aussehen einer Spiralgalaxie erkennen. Diese enthält einen AGN, also eine Region im Zentrum einer Galaxie, die deutlich heller ist, weil sich im Kern ein aktives, supermassereiches schwarzes Loch befindet.
- Lesetipp: 5 ungewöhnliche schwarze Löcher
Zu einer Seyfert-Galaxie wird das Objekt schließlich durch den Quasar-Charakter, den Z 229-15 besitzt. Die meisten Quasare sind so hell, dass sie das Licht der Sterne in ihren Galaxien übertönen. Manchmal schießen Quasare sogar Materiestrahlen aus. In diesem Fall sind die Sterne jedoch deutlich sichtbar, so dass der Quasar in diesem bizarren Weltraumobjekt viel schwächer als gewöhnlich ist, was Forschende als eine Seyfert-Galaxie bezeichnen.
Quellen: ESA
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.