Veröffentlicht inScience

„Alle fünf Minuten“: Forscher entdecken mysteriöses Signal aus dem All – es verrät ein spektakuläres Phänomen

Ein Signal aus dem All hat die Astronomie auf die Fährte eines ausgesprochen seltenen Phänomens gebracht. Sie entdeckten eine Weißen Zwergpulsar.

Pulsar in einem violetten Nebel
© Peter Jurik - stock.adobe.com

Milchstraße - Die wichtigsten Fakten zu unserer Galaxie

Fakten zur Milchstraße

Ein Forschungsteam der University of Warwick hat eine bahnbrechende Entdeckung eines seltenen Typs eines Weißen Zwergpulsars gemacht. Er ist erst der zweite, der je gefunden wurde, und ebnet damit den Weg für ein neues Verständnis der Sternentwicklung. Weiße Zwergpulsare sind Sternsysteme, in denen ein dichter, sich schnell drehender weißer Zwergstern mit einem roten Zwergstern wechselwirkt, wodurch das gesamte System periodisch aufleuchtet und wieder verblasst. Wir erleben ihn als stetiges Signal aus dem All.

Signal aus dem All weist auf Weißen Zwergpulsar hin

Das einzigartige Verhalten wird auf die starken Magnetfelder des Weißen Zwerges zurückgeführt, deren Ursprung nach wie vor ein Rätsel ist. Die Entdeckung bietet Wissenschaftler*innen eine neue Möglichkeit, das Dynamomodell zu testen. Diese Theorie besagt, dass Weiße Zwerge in ihrem Kern starke Dynamos oder elektrische Generatoren besitzen.

Der neu entdeckte Pulsar mit dem Namen J1912-4410 ist 773 Lichtjahre von der Erde entfernt – die entsprechende Studie wurde in Nature Astronomy veröffentlicht. Der Weiße Zwerg in diesem Pulsar dreht sich 300 Mal schneller als unser Planet. „Etwa alle fünf Minuten“ entsende der Körper dadurch ein Signal aus dem All, erklärt Dr. Ingrid Pelisoli vom Department of Physics der University of Warwick. Er hat trotz seiner erdähnlichen Größe eine Masse, die mindestens so groß ist wie die der Sonne, was die immense Dichte der Materie des Weißen Zwerges verdeutlicht.

Aufgrund seiner niedrigen Temperatur scheint dieser Weiße Zwerg ein fortgeschrittenes Alter zu haben und einem natürlichen Lebenszyklus zu folgen, bei dem diese Sterne bei extremen Temperaturen beginnen und über Milliarden von Jahren allmählich abkühlen.

„Forschung ist ein hervorragender Beweis“

Dr. Pelisoli zeigte sich begeistert von der Entdeckung und betonte deren Bedeutung für das Verständnis der Entstehung von Magnetfeldern, insbesondere bei Weißen Zwergen. Das Team nutzte verschiedene Durchmusterungen und ULTRACAM, eine Hochgeschwindigkeitskamera, die in der Lage ist, schnelle Lichtveränderungen zu erkennen, um Systeme zu entdecken, die Ähnlichkeiten mit AR Scorpii, dem ersten jemals entdeckten Weißen Zwergpulsar, aufweisen.

Die Beobachtungen bestätigten die Vorhersagen des Dynamomodells. Der Weiße Zwerg im Pulsar ist kälter als 13.000 Kelvin (ca. 12.726 °C), dreht sich alle fünf Minuten um seine Achse und hat einen erheblichen Gravitationseinfluss auf seinen Begleiter. Dr. Pelisoli betonte, wie wichtig solche Erkenntnisse sind: „Diese Forschung ist ein hervorragender Beweis dafür, dass die Wissenschaft funktioniert – wir können Vorhersagen machen und sie auf die Probe stellen, und das ist der Weg, auf dem jede Wissenschaft voranschreitet.“

Quellen: „A 5.3-min-period pulsing white dwarf in a binary detected from radio to X-rays“ (Nature Astronomy, 2023); University of Warwick

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.