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Archäologischer Fund: Diese Kirche dürfte es gar nicht geben

Forschende sind bei Ausgrabungen auf eine Sensation gestoßen. Eine ominöse Kirche soll es an diesem Ort gar nicht gegeben haben.

Ruine einer Kirche auf einem Feld
© yves dewulf - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Woher wissen Archäologinnen und Archäologen eigentlich wo sie graben müssen? Oft weiß man bereits einiges über den Ort und führt daher gezielte Ausgrabungen, quasi Schatzsuchen durch, weil man sich beinahe sicher sein kann, hier etwas zu finden. Doch in anderen Fällen ist es der Zufall, der aus einem unscheinbaren Fund eine große, mysteriöse Ausgrabung macht. Bei diesem archäologischen Fund war Letzteres der Fall.

Archäologischer Fund gibt Rätsel auf

Erwitte ist ein kleines Städchen in Nordrhein-Westfalen und Schauplatz von diesem archäologischen Fund. Auf einem Feld fand man bei Arbeiten urplötzlich Überreste von Kalkstein. Zu diesem Zeitpunkt war niemandem klar, was sich unter all der Erde befinden sollte.

Als Expertinnen und Experten die Ausgrabungen übernommen haben, offenbarte sich eine riesige Struktur: Es handelte sich um das Fundament einer Kirche. Doch diese dürfte hier gar nicht stehen. Gleich mehrere Details lassen den archäologischen Fund in einem merkwürdigen Licht erscheinen.

Der Grundriss ist merkwürdig

Die alte Kirche muss bereits vor circa 1.120 Jahren gebaut worden sein. Jedoch sieht sie ganz anders aus als andere christliche Gotteshäuser aus dieser Zeit. Der untypische Grundriss des archäologischen Funds zeichnet sich durch einen sogenannten Chorscheitelbau aus, erklärt National Geographic. Dieser befindet sich wie eine Art Anbau hinter dem Altar (auch Chor genannt), von dem sich wiederum der Saal erstreckt, über den man die Kirche auch betritt.

Es ist nicht so, dass es sich hierbei um die einzige Kirche mit einem Chorscheitelbau handelt. Jedoch stellt sie in der Region Westfalen eine Einzigartigkeit dar. Das wirft die Frage auf, warum diese Kirche hier so anders aussieht. Hat ein Gottesgelehrter auf Reisen dort seine neue Heimat aufgeschlagen und die Kirche nach dem ihm bekannten Vorbild in Auftrag gegeben?

Keine Aufzeichnungen über Gotteshaus

Sollte dem so sein, lässt sich das heute nicht mehr nachvollziehen. In der Stadtgeschichte von Erwitte wird der Bau nämlich mit keinem einzigen Wort erwähnt – fast so als hätte dieser archäologische Fund gar nicht da sein dürfen. Durch die Analyse der Sedimente weiß man, dass die Kirche im neunten Jahrhundert erbaut und genutzt worden sein muss. Doch erste Verweise auf den archäologischen Fund gibt es erst ab dem elften Jahrhundert. Wieso findet sie in den 200 Jahren davor nicht eine Erwähnung?

Fakt ist, dass sie weitere einhundert Jahre später, also im Laufe des zwölften Jahrhunderts, wieder abgebaut wurde. Wieso man das Bauwerk wieder loswerden wollte, ist aktuell jedoch noch unerklärlich.

Quelle: National Geographic

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