Im September 2022 entdeckten Forschende einen sterbenden Stern. Sie nannten ihn liebevoll den „Tasmanischen Teufel“. Kurz darauf mussten sie jedoch feststellen, dass der weit entfernte Stern wohl nicht kampflos aufgibt. Stattdessen sendete er Dutzende, hell leuchtende Signale aus, die die Astronomie begeistern.
Stern AT2022tsd von den Toten zurückgekehrt?
Das grelle Aufleuchten, das die Forschenden um die Astronomin Anna Y.Q. Ho im September letzten Jahres beobachteten, interpretierten sie als ein sogenanntes LFBOT. Das steht für Luminous Fast Blue Optical Transient und beschreibt seltene und bisher wenig erforschte Explosionen im All, die einer Supernova ähneln. Sie sind jedoch weitaus heller und kürzer als die Supernovae.
Diese LFBOTs können demnach genauso das Lebensende eines Sterns bedeuten. Doch nach dem vermeidlichen Tod des Sterns passierte etwas Unerwartetes: „Erstaunlicherweise hellte sich die Quelle kurzzeitig wieder auf, anstatt wie erwartet stetig zu verblassen – und zwar immer und immer wieder“, zitiert Space.com Ho, „LFBOTs sind bereits eine Art seltsames, exotisches Ereignis, also war das noch seltsamer“.
Das könnte den „Tasmanischen Teufel“ antreiben
Der Stern AT2022tsd stellt die Forschenden dementsprechend vor ein Rätsel, welches es zu lösen gilt. „So etwas haben wir in der Astronomie noch nie gesehen“, erklären Ho und Kolleg*innen. Sie gehen davon aus, dass Objekte in seiner Umgebung mit ihm reagieren, was wiederum für die wiederholten, blitzschnellen und überaus grellen Signale sorgt, die bereits von einem Dutzend Teleskopen beobachtet wurden.
Ursächlich für die wiederholten LFBOTs könnte ein Schwarzes Loch oder ein Neutronenstern sein. Bei letzterem handelt es sich um Überreste bereits verstorbener Sterne, die einst riesig waren. „Wir glauben nicht, dass irgendetwas anderes diese Art von Flares erzeugen kann“, heißt es bisher von dem Forschungsteam.
So könnte der Neutronenstern einen Materiestrahl in ein Schwarzes Loch geschossen haben, welches wiederum das sich wiederholende LFBOTs erzeugt. Doch absolute Gewissheit haben sie trotz ausführlicher Studie noch nicht. Eine weitere Idee in der Forschung lautet, dass LFBOTs durch die Verschmelzung Schwarzer Löcher entstehen könnten. Es sind also noch weitere Studien vonnöten, um LFBOTs exakt entschlüsseln zu können.
Quelle: Space.com, „Minutes-duration optical flares with supernova luminosities“ (Natzrem September 2923)
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