Das Weltall ist scheinbar unendlich groß und hält verschiedenste Überraschungen parat. Sehr unterschiedlich ist aber auch die Art und Weise, wie Forscherinnen und Forscher ihre Blicke ins Universum richten. Dies kann von der Erde aus oder direkt „vor Ort“ geschehen. Nun gelang einem Team anhand von speziellen Aufnahmen eine besondere Kartographierung.
Karte des Weltalls im Röntgenspektrum erstellt
Dies geht aus einer neuen Pressemitteilung beim Max-Planck-Institut hervor. Demnach hat sich ein deutsches Forschungsteam mit den Daten und Aufzeichnungen des Weltraumteleskops Erosita auseinandergesetzt, das es in den vergangenen Jahren gesammelt hat. Dabei hat das Gerät bei seiner Arbeit das Weltall im Röntgenspektrum angeschaut und dabei mehr andere Röntgenquellen entdeckt als je zuvor in 60 Jahren Röntgenastronomie.
Im Zuge dessen veröffentlichte man jetzt die bislang größte Karte des Weltalls im Röntgenspektrum. Die dafür eingesetzten und ermittelten Daten sollen etwa die Hälfte des gesamten Nachthimmels abdecken und in Zukunft sollen noch mehr hinzukommen. Die Arbeiten daran haben die Expertinnen und Experten detailliert in einer neuen Studie beschrieben.
Auch spannend: Immer wieder überraschen neue Entdeckungen in den Weiten des Universums – und manche wirken regelrecht unheimlich. Wie die riesige Geisterhand im Weltall, die man vor Kurzem gesehen hat.
Karte des Weltalls wissenschaftliche Schatzkiste
Ein genauer forschender Blick auf die Karte offenbart dann eine immense Vielzahl an Objekten, die nur auf eine nähere wissenschaftliche Beschäftigung warten. Unter anderem fand man an die 900.000 einzelne Quellen für Röntgenstrahlung, von denen sich 710.000 als supermassereiche Schwarze Löcher entpuppten.
Ferner umfasst die Datensammlung in Form einer Karte mehr als 180.000 aktive Sterne in der Milchstraße sowie 12.000 Galaxienhaufen, 1.000 neu entdeckte Superhaufen an Galaxien, zwei „quasi-periodisch ausbrechende Schwarze Löcher“ sowie eine kleinere Anzahl exotischerer Strahlungsquellen wie Doppelsterne, Pulsare oder Supernovarreste.
Das sind „überwältigende Zahlen für die Röntgenastronomie“ anhand derer das Forschungsteam allein schon mehr als 50 wissenschaftliche Arbeiten publiziert hat. Aber das ist noch lange nicht alles: Denn mit der Veröffentlichung der Karte können sich Fachleute aus aller Welt daran versuchen und schauen, ob und was sie in den Daten noch so alles finden werden.
Quellen: „The SRG/eROSITA all-sky survey“ (Astronomy & Astrophysics 2024), Max-Planck-Institut
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.