Kaum ein anderer Mond oder Planet hat bereits so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie der Saturnmond Titan. Das liegt unter anderem an dessen einzigartiger Atmosphäre, aber auch seine Meere und Ozeane werden für die Forschung immer interessanter.
Saturnmond: Das macht Titan besonders
Eine der zentralen Voraussetzungen für die Möglichkeit, auf einem Planeten zu überleben, ist neben der Atmosphäre die Präsenz von Flüssigkeiten. Beide Voraussetzungen bietet der bereits weithin bekannte Saturnmond Titan. Dieser kreist seit Millionen Jahren um den Gasriesen und zog zunehmendes Interesse der Wissenschaft auf sich. Seine Atmosphäre zum Beispiel ist zwar besonders dicht, doch die dortigen Gase dürften ein Leben auf dem Mond zumindest für Menschen nicht leicht machen.
Dazu kommen allerdings noch die Ozeane des Trabanten. Diese bestehen jedoch nicht aus Wasser, wie auf der Erde, sondern aus Stoffen, die hierzulande eigentlich als Gase bekannt sind: Methan und Ethan. Dass sie auf dem Saturnmond in flüssiger Form zu finden sind, liegt auch an der außerordentlichen Kälte auf dem Himmelskörper. Bislang glaubte man allerdings, dass die Meere des Titan sich unnatürlich und anders als Ozeane mit Wasser verhalten würden, wie Mashable erklärt.
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Erdähnliche Meere
Die Erkenntnisse der Sonde Cassini, die zwar um den Saturn kreist, aber auch einige Messungen des Titan vornehmen konnte, könnten sich jedoch als falsch herausstellen. Eine aktuelle Studie im Fachjournal „Science Advances“ stellt die bisherige Forschungslage in Frage. Am Massachusetts Institute of Technology entwickelten die Wissenschaftler*innen ein Modell, demnach auch die Meere auf dem Saturnmond sich wie auf der Erde verhalten müssten.
Das bedeutet, dass es dort Wind und Stürme gibt, Wellen und eine Brandung, nur eben nicht aus Wasser, sondern aus flüssigen Methan und Ethan. Bilder des Titan sprechen eigentlich eine andere Sprache, dort sind nämlich weder Wellen noch sonst irgendeine Bewegung der Ozeane des Saturnmondes sichtbar. Laut der neuen Studie ist dies jedoch physikalisch unmöglich, es gibt demnach nicht nur bewegte Meere, sondern auch Regen und Nebel aus den beiden Stoffen. Das Wetter ist also auch dort, Millionen Kilometer entfernt, ähnlich wie das auf der Erde.
Quelle: Mashable, „Signatures of Wave Erosion in Titan´s coasts“ (Science Advances, 2024)
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