Eine besonders schwer zu findende Art von Himmelskörper ist der Exoplanet. Das liegt daran, dass dieser meist über keine eigene Sonne verfügt und damit selten von Licht angestrahlt wird. Möglicherweise ist das aber nun kein Hindernis mehr.
Exoplanet: Das hat es mit dem „Super-Jupiter“ auf sich
Schon seit Jahrtausenden suchen Menschen nach Himmelskörpern, um erklären zu können, wie unser Universum funktioniert. Die meisten Objekte, die wir mit dem bloßen Auge am Himmel erkennen können, sind allerdings Sterne, hin und wieder auch stark angeleuchtete Planeten. Doch Welten wie Exoplaneten, die im Dunkeln schweben und von nur winzige Mengen an Sonnenlicht reflektieren, sind sehr viel schwerer zu finden. Das hochmoderne James Watt Space Telescope (JWST) jedoch scheint nun einen Durchbruch erreicht zu haben.
So berichten Wissenschaftler*innen des deutschen Max Planck-Instituts, dass sie es mithilfe des JWST fertigbrachten, einen besonders kalten und dunklen Exoplaneten zu entdecken. Dabei handelt es sich offenbar um einen Gasriesen, der selbst die Maße des größten Planeten unseres Sonnensystems, des Jupiters, bei weitem übersteigt. Aus diesem Grund nennen die Forscher*innen den Himmelskörper „Super-Jupiter“.
Auch interessant: Exoplanet: Forschung kann ihn endlich erklären
So wurde der Planet gefunden
Das ist allerdings natürlich nicht der offizielle Name des Himmelskörpers. Eigentlich trägt dieser die Bezeichnung „Eps Ind Ab“. Das rührt daher, dass er um einen der Sterne (A) im Epsilon Indi-System kreist. Der Exoplanet schleppt dabei offenbar die sechsfache Masse des Jupiter mit sich, und ist, wie beschrieben, besonders kalt. Das ist deswegen wichtig, weil es eigentlich unmöglich sein sollte, eine solch kalte Welt überhaupt zu entdecken.
Um den Planeten dennoch finden zu können, nutzten die Forscher*innen die Infrarotkamera des JWST und einen „Coronagraph“. Letzterer ist dazu fähig, das Licht des Sterns, der den Exoplanet sonst überstrahlen und somit unsichtbar für normale Kameras machen würde, auszublenden. Damit konnte die Infrarotstrahlung von Eps Ind Ab aufgenommen und gemessen werden, was die Entdeckung erst möglich machte. Elisabeth Matthews, die Leiterin des verantwortlichen Teams, erklärte, man werde nun „die Jagd auf weitere Gasriesen starten“. Auf diese Weise versprechen sich die Forscher*innen zahlreiche weitere bisher ungeahnte Funde.
Quellen: Max Planck-Institut
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.