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Wasser auf dem Mars: Forscher berichten von neuer Entdeckung

Gab es einst Wasser auf dem Mars? Ein Forschungsteam scheint der Beantwortung dieser Frage nun näher gekommen zu sein.

KI-generiertes Bild der Oberfläche des Mars
© Kelly - stock.adobe.com

Deshalb ist so wenig Wasser auf dem Mars

Das ist der Grund warum auf dem Mars ein Wassermangel herrscht.

Die Suche nach möglichen Wasservorkommen auf dem Mars beschäftigt die Wissenschaft schon seit mehreren Jahren. Nun konnte ein Forschungsteam neue Erkenntnisse darüber gewinnen. Zwar haben sie keine momentan aktive Wasserquelle auf dem roten Planeten entdeckt, dafür aber Anzeichen, dass dort einst womöglich ein riesiger Ozean existiert hat.

Mars: Forscher*innen entdecken wasserbezogene Merkmale

Die Entdeckung verdanken die Forscher*innen dem chinesischen Rover Zhurong. Dieser landete im Mai 2021 erfolgreich in der südlichen Utopia Planitia auf dem Mars. Utopia Planitia ist eine größere Tiefebene auf dem roten Planeten. Bereits „frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass im nördlichen Tiefland des Mars ein Hesperianischer Ozean existiert haben könnte“, schreiben die Forscher*innen in der Studie, die vor Kurzem im Fachjournal Scientific Reports erschienen ist.

„Hesperianisch“ bezieht sich hierbei auf eine längst vergangene Zeitepoche des Mars. In der Studie führten die Wissenschaftler*innen eine umfassende geomorphologische Analyse des Landegebiets des Mars-Rovers durch. Dabei konnten sie tatsächlich zahlreiche wasserbezogene Merkmale der Region feststellen.

Lesetipp: Unter der Mars-Oberfläche: Forscher machen neue Entdeckung

Küstenlandschaft auf dem roten Planeten

So deuten Sedimentschichten und -ablagerungen laut den Forscher*innen auf frühere Wasseraktivitäten auf dem Mars hin. In Kombination mit der Analyse von Satellitendaten konnte das Team so eine ganze Küstenlandschaft auf unserem Nachbarn im Weltall ausmachen.

Die Wissenschaftler*innen schätzen, dass der Ozean vor fast 3,7 Milliarden Jahren entstanden ist. In dem in der Studie entwickelten Szenario, ist dieser danach gefroren und formte die Küstenlinie in das Gestein. Vor knapp 3,4 Milliarden Jahren soll er dann wieder verschwunden sein.

Die Forscher*innen machen aber auch klar, dass es bisher keinen endgültigen Beweis für die Theorie gibt. So erklärte der leitende Studienautor Bo Wu von der Hong Kong Polytechnic University laut Phys.org gegenüber AFP, dass das Team „nicht behauptet, dass unsere Ergebnisse definitiv beweisen, dass es auf dem Mars einen Ozean gab“. Um also final zu klären, ob es wirklich einst riesige Wassermengen auf dem roten Planeten gab, sind noch weitere Missionen und Analysen notwendig.

Quelle: „A probable ancient nearshore zone in southern Utopia on Mars unveiled from observations at the Zhurong landing area“ (Scientific Reports 2024), Phys.org

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