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Arktis: Komplette Insel verschwunden – Forscher sind überrascht

Es kommt hin und wieder vor, dass die Naturgewalten dazu führen, dass sich die Landschaft verändert. Das mussten russische Forscher*innen im hohen Norden nun ebenfalls herausfinden.

Arktis-Landschaft am Meer
© Zhongyuan Chen - stock.adobe.com

Grönlands Eis enthüllt vermutlich Unglaubliches: Hinweis auf uralten, massiven Meteoritenabsturz

Erst im November war ein riesenhafter Krater im grönländischen Eis gefunden worden. Nun gilt der Polarregion ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit. Leider auch wegen des Klimawandels.

Wenngleich viele Teile der Erde bereits gut erforscht sind, trifft das nicht auf den gesamten Planeten zu. Zum Beispiel in der Arktis sind weiterhin zahlreiche Funde möglich. Einige Forscher*innen in Russland machten nun allerdings eine Entdeckung der besonderen Art.

Arktis: Mit dieser Insel stimmt etwas nicht

Inseln in der Arktis können auf verschiedene Weisen beschaffen sein. Einige davon bestehen aus Felsen und sind nur mit Eis bedeckt, andere bestehen größtenteils aus Eis, das sich nur auf eine unter Wasser liegende Gesteinsformation stützt. Letztere sind Wetter-und Klimaveränderungen besonders stark ausgesetzt, was sich in einem kürzlich entdeckten Beispiel zeigt. So verglichen offenbar Schüler*innen einer russischen Schule Fotos arktischer Gebiete aus verschiedenen Zeiten miteinander. Dabei stießen sie auf eine Anomalie.

Die Insel Mesyatsew, die hauptsächlich aus Eis bestand, war auf den kürzlich aufgenommenen Fotos nicht mehr sichtbar. Forscher*innen der russischen geographischen Gesellschaft nahmen sich der Entdeckung an und konnten bestätigen, dass die Insel verschwunden ist. Bis 2022 wurde diese noch durchgängig von einem Monitoring-Team überwacht, das die klimatischen Auswirkungen auf die Arktis messen soll. Doch die Überwachung endete, weil die Insel durch zunehmende Schmelze ohnehin auf Satellitenfotos schlecht zu untersuchen war.

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Das hat sich vermutlich ereignet

Nun hat die Schmelze, die Folge der globalen Erwärmung ist, demnach ein weiteres Opfer in der Arktis gefunden. Entstanden ist die Insel allerdings, wie die russische geographische Gesellschaft berichtet, ebenfalls durch die Spaltung eines Gletschers. Das waren ohnehin keine guten Voraussetzungen für ein besonders langes Leben. Da die Spaltung 1995 stattfand, erreichte Mesyatsew ein Alter von 29 Jahren.

Infolge der Entdeckung versuchten Forscher*innen, mithilfe von Satellitenfotos die Entwicklung der Insel nachzuvollziehen. Sie gelangten zu der Schlussfolgerung, dass sich das Verschwinden erst vor sehr kurzer Zeit ereignet haben müsste. Im August diesen Jahres umfasste Mesyatsew noch ganze drei Hektar, die innerhalb etwa eines Monats abgeschmolzen sein müssen. Die Entdeckung hat überdies noch weitere Folgen: Möglicherweise müssen Seekarten dieser Region in der Arktis korrigiert werden, da sich durch die Schmelze die Schifffahrtswege verändern könnten.

Quellen: Russische Geographische Gesellschaft

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