Wenn das Gegenüber stottert und dabei verschämt zu Boden blickt, merkst du im Gespräch bestimmt ganz schnell: Da ist doch was faul, das ist doch gelogen! Allerdings verraten sich nicht alle Menschen so eindeutig mit ihrer Körpersprache. Und bei der schriftlichen Kommunikation über Messenger wie WhatsApp ist es sogar noch schwieriger, jemanden beim Lügen zu ertappen.
Deshalb fanden Forscher der Cornell University in New York nun heraus, wie man Lügen in Textnachrichten erkennen kann. Dabei untersuchten sie 1.703 Konversationen. Davon sortierten sie die wahrheitsgetreuen Nachrichten aus, übrig blieben 351 Messages.
Lügnerische Nachrichten sind länger
Diese wurden nach Geschlecht getrennt genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Lügner schreiben längere Nachrichten – das gilt vor allem für Frauen. Bei Frauen erhöht sich die durchschnittliche Anzahl der Worte pro Nachricht von 8 auf 9,2, wenn sie schwindeln. Der Unterschied bei männlichen Lügnern ist hingegen nicht so groß: Sie schreiben durchschnittlich 7,2 statt nur 7 Worte bei einer wahrheitsgetreuen Nachricht.
Lügner jeden Geschlechts kann man jedoch auch noch mithilfe einer anderen Methode erkennen: Die Art sowie Anzahl der verwendeten Pronomen. Schwindler meiden eher selbstbezogene Pronomen wie „Ich“ in ihren Messages, weil sie damit unterbewusst Eigenverantwortung verbinden. Bei einer Lüge möchten sie sich von dieser Verantwortung distanzieren, verwenden deshalb eher auf andere bezogene Pronomen wie „Du“.
Mit unverbindlichen Phrasen enttarnbar
Ein weiteres Anzeichen für schriftliche Lügen bei Messengern wie WhatsApp sind unverbindliche und relativierende Phrasen wie „möglicherweise, vermutlich, wahrscheinlich“. Sie werden von Schwindlern besonders häufig verwendet. Mit diesem Wissen kannst du das nächste Mal vielleicht tatsächlich einen Lügner bei WhatsApp enttarnen. (leve)