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#FlashbackFriday: Zurück ins Internet der 90er

Aus heutiger Sicht ist es wohl kaum noch wegzudenken. Das war aber nicht immer so. Tatsächlich musste sich auch das Internet zunächst einmal behaupten. Wir erinnern uns …

Browser Internet Explorer
Mit dem Internet Explorer ud Netscape durch das Web der 90er Foto: imago / Seeliger

Wer sich im Jahr 2018 in eine Zeitmaschine setzen und nicht hundert, sondern zwanzig Jahre in die Vergangenheit reisen würde, dürfte zumindest beim Einschalten eines Rechners entweder wehmütig, erleichtert oder erstaunt sein, je nach Erfahrung, Alter und Geschmack. So oder so wäre nach all der Zeit eine ziemliche Umgewöhnung nötig, um allein minutenlang auf das Laden einer Website zu warten. War früher also wirklich alles besser?

Internet in den 90ern

Internet in den 90ern

Das Internet in den 90ern! Wir tun jetzt mal so, als würden wir das Internet der 90er benutzen …

Großkonzerne probieren sich aus

Nun, Google, Amazon und Co. waren damals wohl noch nicht das, was man heute als Tech-Konzerne bezeichnen würde. Nichtsdestotrotz fand man auch diese Namen bereits im Internet der 90er Jahre. Google gab es damals noch in der Beta-Version, Amazon war einfach nur ein Online-Buchhändler.

Sogar Microsoft hatte in den 90ern noch ein paar Probleme den Internet Explorer unter die Leute zu bringen. Hätte das Unternehmen nur gewusst, dass der hauseigene Browser zwanzig Jahre später nur noch einen Marktanteil von neun Prozent haben würde. Die Konkurrenz war einfach besser und vor allem Googles Chrome-Browser verdrängte den Internet Explorer schließlich.

Damals stellte sich für Microsoft der Erfolg erst ein, als der Browser in Windows 95 eingebunden wurde. Anders war es nämlich kaum möglich Netscape als vorherrschenden Browser abzudrängen. Netscape, ein lange vergessener Name, wurde übrigens später zum Open Source-Projekt Mozilla. Der zugehörige Browser Firefox ist nach Chrome (Marktanteil von 37 Prozent) der Browser mit den meisten Marktanteilen (27 Prozent).

Minesweeper oder Paint?

Natürlich hatte man mit einem PC zuhause einen großen Vorteil den Freunden gegenüber und konnte – solange denn niemand telefonieren wollte – durch das Netz der 90er surfen. Wobei von surfen wohl kaum die Rede sein konnte – dafür ging es wohl zu langsam voran. Während also die neusten Promi-News oder das Forum luden, hatte man noch genug Zeit, nebenbei Minesweeper zu spielen oder bei Paint seine Linien und Formen zu ziehen.

Mit großer Macht kommt große Verantwortung

Da Suchmaschinen wie Google noch mehr oder minder in ihren Anfängen standen und auch Wikipedia noch nicht verbreitet war, musste man sich eben hin und wieder selbst auf die Suche nach neuen Seiten machen. In Foren und Chatrooms konnte man Stunden verbringen, und hatte man etwas Brauchbares gefunden, wurde es mit den Freunden geteilt – zum Teil sogar via Mund-zu-Mund-Propaganda.

Abgesehen von Raubkopien, wie sie beispielsweise auf Napster zu finden waren, erreichten mit der Zeit allerdings auch langsam nervenraubende Fehlermeldungen, Spam-Benachrichtigungen und Viren die Welt des Internets. Auch konnte man nur in den seltensten Fällen feststellen, mit wem man sich am anderen Ende der Leitung eines Chatrooms gerade unterhielt.

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Lieben gelernt

Trotz aller Zweifel, die das World Wide Web zu ertragen hatte, hat es sich durchgesetzt. Denn auch wenn es seine Tücken hatte – und hat – haben wir es zu lieben gelernt. Im Gegenzug hat es unsere Kommunikation erleichtert und das Streben von Konzernen und Privatpersonen belohnt, die ihm ihr Vertrauen geschenkt haben – auch wenn Millionen Nutzer nicht glücklich darüber sein dürften, wie Mark Zuckerberg und andere unser Vertrauen darin missbrauchen.

Wer sich in das Internet der 90er zurücksehnt, kann es mit oldweb.today zumindest simulieren.

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