Was der Albtraum vieler Datenschützer hierzulande sein dürfte, wird wahr. Zumindest für Kunden in den USA. Wie die Seite t3n berichtet, steigt der Handelsriese Amazon in einigen Ballungsräumen in den Vereinigten Staaten, darunter Los Angeles, Seattle und Washington, in den Markt für Fertighäuser ein. Dank einer Kooperation mit dem Fertighaus-Spezialisten Lennar, kann der Konzern rund um Gründer Jeff Bezos seinen Kunden nun die komplette Alexa-Integration anbieten.
Am Anfang war Alexa
Was zunächst mit Amazons Echo-Geräten und dem virtuellen Assistenten Alexa begann, nimmt mit diesem Schritt ganz neue Züge an. In sogenannten „Experience Centern“ stellen Mitarbeiter des Tech-Riesen interessierten Kunden die Möglichkeiten des Smart Home vor. Und es bleibt dabei selbstverständlich nicht nur bei smarten Lautsprechern.
Komplette Vernetzung
Dank cleverer Akquisitionen kann Amazon mittlerweile selbst auf eine riesige Vielfalt smarter Produkte zurückgreifen. Und dementsprechend stellt sich der Konzern auch das smarte Zuhause der Zukunft vor. Von vernetzten Türklingeln und Kameras über vernetzte Thermostate, Lampen und Küchengeräten, bis hin zu smarten Rasenbewässerungsanlagen – Amazon will seinen Kunden das Rundum-Sorglos-Paket bereitstellen. Dass die Bewohner des schmucken Eigenheims ihre Lieblingsfilme und -Serien über den hauseigenen Prime-Service schauen und Produkte des alltäglichen Bedarfs über sogenannte Dash-Buttons direkt bei Amazon bestellen, erscheint da nur konsequent.
Amazon könnte riesige Datenmenge sammeln
So schön der Traum vom smarten Haus der Zukunft auch ist: Man darf dabei nicht außer Acht lassen, was Amazon mit dieser Strategie bezweckt. Wer bisher dachte, Kunden würden Konzerne nicht weiter in ihr Leben eindringen lassen, als smarte Lautsprecher dies schon tun, sei eines Besseren belehrt. Denn Kunden, die in einem von Amazon ausgestatten Haus leben, könnten sich dem Konzern noch viel weiter öffnen, als dies jemals vorstellbar schien. Die Fülle an privaten Informationen, die in einem Alexa-gesteuerten Haus an nur einem Tag gesammelt werden könnten, sollte zu denken geben.
Für viele Verbraucher dürfte die Idee, sich selbst nicht um die Vernetzung des Hauses kümmern zu müssen, dennoch interessant sein. So bleibt also abzuwarten, ob Kunden sich bei dem Gedanken daran, dass Amazon vermutlich sämtliche Bewohner auf Schritt und Tritt überwacht, wohl fühlen können oder nicht.
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Ob Amazon Pläne hat, die vernetzten Häuser in absehbarer Zeit auch in Deutschland anzubieten, ist nicht bekannt. Wie steht ihr zu dieser Idee? In unserer Umfrage könnt ihr uns wissen lassen, ob ihr Lust auf ein „Amazon-Haus“ hättet oder euch der Gedanke daran eher Angst macht.