Veröffentlicht inDigital Life

Vorsicht: Bei diesen Android-Handys versagt die Gesichtserkennung

Die Technik der Gesichtserkennung ist auf dem Vormarsch. Eine Studie zeigt jedoch, dass sich viele Android-Modelle leicht austricksen lassen. Wir zeigen dir die Alternativen.

Frau macht ein Selfie.
Die Gesichtserkennung weist Sicherheitsrisiken auf. Diese Android-Handys sind betroffen. Foto: Pexels

Die Daten auf deinem Smartphone sind sensibel und sollten für andere nicht frei zugänglich sein. Smartphone-Hersteller arbeiten an immer besseren Methoden zur Authentifizierung von Geräten, um deine Privatsphäre zu schützen. Wie eine niederländische Studie nun aufgedeckt hat, birgt die populäre Methode der Gesichtserkennung jedoch einige Risiken. 40 Prozent der getesteten Modelle ließen sich durch ein Foto austricksen.

Gesichtserkennung: So funktioniert’s

Mit der Technik der Gesichtserkennung kannst du dein Smartphone entsperren, indem du es einfach anschaust. Diese Methode bezeichnet die Analyse der Ausprägung sichtbarer Merkmale im Bereich des frontalen Kopfes. Ein Gerät, das mit Gesichtserkennung arbeitet, sollte imstande sein, ein statisches Bild von einem nicht statischen zu unterscheiden und mit eindeutigen biometrischen Daten arbeiten.

Vorreiter der Methode zur Authentifizierung eines Geräts durch die Gesichtserkennung ist das Apples Phone X. Dabei verlässt sich die sogenannte Face ID nicht auf reine Bilderkennung, sondern scannt mittels einer Infrarot-Matrix auch jedes Mal das Gesicht in 3D. Diese Technik prüft sogar, ob die Augen geöffnet sind. Durch die aufwendige Methode soll Face ID sogar sicherer als der Fingerabdruck-Scanner Touch ID sein. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass sich Apple vom 3D-Fingerabdrucksensor verabschiedet.

Polizisten sollten iPhones mit Face ID lieber nicht direkt ansehen

Polizisten sollten iPhones mit Face ID lieber nicht direkt ansehen

Schauen US-Polizisten beschlagnahmte iPhones, die mit Face ID ausgestattet sind, zu oft an, bekommen sie Probleme bei den weiteren Ermittlungen.

Um das System anzulernen, wird das Gesicht von einer Infrarotkamera abgetastet. Aus den so gewonnen Daten werden einen Art Höhenprofil und ein Infrarotbild des Nutzers erzeugt. Darauf wiederum wird eine Reihe zweidimensionaler Bilder und Höhenkarten berechnet.

Lass lieber die Finger von diesen Android-Handys mit Gesichtserkennung

Eine Studie des niederländischen Portals „Consumentbond“ hat jedoch kürzlich aufgedeckt, dass die Gesichtserkennung vieler getesteter Smartphones Fehler aufweist. 42 der 110 gestesteten Smartphones ließen sich von einem einfachen Foto täuschen und gefährden so deine Sicherheit. Sechs weitere Geräte fielen in der Standard-Einstellung auf ein Foto herein, boten aber eine trotzallem eine striktere Version der Erkennung, die weitestgehend sicher blieb. Diese muss jedoch erst vom Nutzer aktiviert werden.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von YouTube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Der Grund für die leicht zu überlistende Technik scheint eine schlechte Implementierung zu sein. Betroffene Smartphones vergleichen ein Bild der Frontkamera mit vorhandenen Daten und entsperren das Gerät bei Übereinstimmung. Somit prüfen sie nicht, ob das Bild ein statisches ist. Die folgenden Modelle schnitten schlecht ab:

  • Viele Smartphones von Samsung wie das aktuelle Galaxy A8
  • Nahezu alle modernen Sony-Smartphone
  • Nokia- und Lenovo-Smartphones
  • Die P20-Serie von Huawei

Das sind die besten Alternativen zur Gesichtserkennung

Der Hersteller Samsung musste sich viel Kritik anhören, da viele seiner Modelle den Test nicht bestanden. Samsungs Spitzenmodelle wie das Galaxy S9 oder das Note 9 ließen sich im Gegensatz zu den günstigen Modellen jedoch nicht austricksen, auch Huaweis neueres Mate 20 schneidet gut ab. Beide setzen neben der Gesichtserkennung auf Zusatzmaßnahmen, S9 und Note 9 bringen etwa einen Iris-Scanner mit. Weitere Android-Hersteller verlassen sich zwar auf die Frontkamera, analysieren bei der Freischaltung aber Faktoren wie winzige Bewegungen im Gesicht. Dadurch wird die Entsperrung sicherer.

Hier noch einmal die gängigen Alternativen im Überblick:

  • Fingerabdruckscanner
  • Iris-Scanner
  • Passwort/PIN

Fazit: Prüfe, was dein Smartphone draufhat

Die Methode der Gesichtserkennung ist neben Passwort, Mustersperrung und Fingerabdrucksensorin eine weitere Möglichkeit zur Sicherung der Daten auf deinem Smartphone. Da viele der Geräte Sicherheitlücken aufweisen, solltest du vor dem Kauf eines neuen Smartphones prüfen, ob das entsprechende Gerät mit biometrischen Daten arbeitet und auf weitere Sicherheitsbarrieren setzt.

Definitiv wird sich die Methode der Gesichtserkennung in der Zukunft weiterentwickeln. Ob die Gesichterkennung auch ohne Maschinen funktionieren würde, ist jedoch fraglich. In China sorgte die Methode kürzlich für Aufruhr, da die chinesische Gesichtserkennung einen Bus für eine unachtsame Fußgängerin hielt.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.