Nichts ist verführerischer als seine Krankheitssymptome zu googeln. So eine Selbstdiagnose kann aber auch nach hinten losgehen. Vor allem dann, wenn eine schlichte Suche nach den eigenen Kopfschmerzen ungewollt zu der Frage führt: Habe ich Krebs? Die Google-Suche ist also kein guter Ratgeber in Sachen Kranksein. Setz beim nächsten Mal lieber auf diese Strategie.
Bloß nicht deine Krankheitssymptome googeln: Das ist der Grund
Zugegeben, die Google-Suche kann helfen, wenn du schon weißt, was dir fehlt. In seriösen Online-Foren kannst du dich mit Leidensgenossen austauschen und das tut gut. Das Problem: das Internet. Die Suchergebnisse können dich glauben lassen, dass du nicht nur an einer leichten Erkältung leidest, sondern möglicherweise an etwas viel, viel Schlimmerem. Tatsächlich legen Studien nahe, dass die Ergebnisse, die du kriegst, wenn du Krankheitssymptome googelst, fast immer falsch liegen, selbst wenn es sich um Online-Checker handelt, die es ganz genau wissen wollen.
Das kann zwei schlimme Folgen haben:
- entweder überschätzt du deine Symptome und nimmst die falschen Medikamente ein
- oder du unterschätzt sie und dein Zustand verschlechtert sich.
In Extremfällen kann das dazu führen, dass die Angst vor einer Krankheit selbst zur Krankheit wird. Das nennt man dann Gesundheits- oder Krankheitsangst. Aus Schamgefühl suchen Betroffene keinen Arzt auf. In Deutschland soll jeder Zehnte daran leiden, Tendenz steigen. Denn immer mehr Menschen gehen online, um nach ihren Krankheitssymptomen zu googeln. Das verstärkt die Angst vor Krankheiten. Cyberchondria heißt das Phänomen.
Krankheitssymptome googeln: So geht’s besser
In diesen Teufelskreis solltest du gar nicht erst hineingeraten. Deshalb solltest du lernen, die vertrauenswürdigen von den dubiosen Ergebnissen der Google-Suche zu unterscheiden. Hier sind unsere hilfreichsten Tipps:
- Setz auf Artikel, die sich auf geprüfte, klinische Studien mit menschlichen Probanden beziehen. Beim richtigen Googeln geht es schließlich immer um die Originalquelle, die seriös sein sollte.
- Wenn möglich, lies dir den vollständigen Bericht oder einen Abstract zu einer Studie durch und schau genau auf das Resultat am Ende.
- Suchergebnisse, in denen kein Experte zu Wort kommt, sind weniger vertrauenswürdig. Hinterfrage sie gut und gleiche ab.
- Prüfe, ob ein Beitrag auf einer Gesundheitsseite von einem Experten überprüft worden ist. Viele Seiten handhaben das mittlerweile so.
- Halte nach den Richtlinien der Redaktion Ausschau. Gesundheitsseiten haben diese immer öfter online.
Wenn du nach Krankheitssymptomen googelst und auf eine Primärquelle gestoßen bist, also einen vermeintlich seriösen Artikel in Form einer wissenschaftlichen Studie, gibt es noch Folgendes zu beachten:
- Prüfe, ob die Studie in anderen Studien zitiert wird. Ist dem nicht so, muss das nichts Schlechtes bedeuten, vielleicht ist die Studie noch zu jung. Aber zitiert zu werden ist ein gutes Indiz.
- Halte nach Disclaimern Ausschau, also Zusätzen, die klar und transparent machen, ob Interessenskonflikte des Autors bestehen. Arbeitet ein Forscher bei einem Unternehmen und hat dafür eine Studie veröffentlicht, solltest du überlegen, zu welchem Zweck dies geschehen ist und wie die Ergebnisse demnach interpretiert werden können.
- Identifiziere Studien, die nicht älter als zehn, besser als fünf Jahre sind. Forschungsstände können sich schließlich schnell ändern.
Dr. Google nicht immer ratsam
Richtig googeln ist das A und O. Das gilt auch, wenn du deine Krankheitssymptome googeln willst. Vertrau nicht gleich jeder Quelle, sonst läufst du Gefahr, an Fragen wie „Habe ich Krebs?“ zu verzweifeln, obwohl dem gar nicht so ist. Im Zweifelsfall ist es sowieso immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Auch das Ärzteblatt rät das. Mediziner beziehen sich außerdem auf die Inernationale statistische Klassifikation von Krankheiten und verwandten Gesundheitsproblemen (ICD), die du hier findest.
Immerhin wird die Google-Suche optimiert, mit dieser krassen Änderung. Wir haben auch diese Tipps für bessere Google-Suchergebnisse für dich.