Wissenschaftler aus Kiel arbeiten gegenwärtig an einer Studie, die eine ihrer Befürchtungen belegen oder ausräumen soll. Selbst bei leichten Verläufen nach einer Coronavirus-Ansteckung soll womöglich mit schweren Coronavirus-Folgen zu rechnen sein. Der leitende Forscher hinter der Studie geht davon aus, dass der Erreger infizierte Personen schneller altern lassen kann.
Schwere Coronavirus-Folgen: Deshalb kann Covid-19 älter machen
Wenn die Experten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel von einem beschleunigten Alterungsprozess als resultierende Coronavirus-Folgen sprechen, geht es um die nachhaltige Beeinträchtigung der inneren Organe. Nach einer Coronavirus-Ansteckung, auch bei leichten Krankheitsverläufen, könnte ein 30-Jähriger am Ende nämlich nach zehn Jahren die Organe eines 60-Jährigen haben.
Um solche und andere Vermutungen nachweisen zu können, haben die Forscher ihre Studie den langzeitigen Coronavirus-Folgen gewidmet. Im Zentrum stehen dabei Lunge, Herz, Niere, Leber, Stoffwechsel und das Nervensystem, die bei teilnehmenden Covid-19-Patienten nach ihrer Genesung auf langfristige Schäden untersucht werden.
Das passiert im Körper nach der Coronavirus-Ansteckung
Gleich nach der Coronavirus-Ansteckung wird wie anfänglich vermutet nicht hauptsächlich nur die Lunge angegriffen. Wie inzwischen bekannt ist, zieht der Covid-19-Erreger den gesamten Körper der Erkrankten in Mitleidenschaft und kann damit verheerende Coronavirus-Folgen nach sich ziehen. Laut Studienleiter Stefan Schreiber können Entzündungen, die damit in Zusammenhang stehen, Organe so stark schädigen, dass Betroffene so am Ende schneller altern.
Gegenwärtig untersuche man einen Zeitraum von 24 Monaten, wie Schreiber der Welt erklärte. Wichtig sei es jedoch, nach fünf und zehn Jahren zu untersuchen, ob ehemalige Infizierte unter den befürchteten langzeitigen Coronavirus-Folgen leiden. Vor allem, weil die Schwere der Krankheit womöglich keine Rolle bei einer solchen Entwicklung im Körper spiele, so Schreiber.
Coronavirus-Folgen können behandelt werden
Auch wenn sich durch eine Coronavirus-Ansteckung zu schnell gealterte Organe nicht wieder jung machen ließen, gäbe es dennoch Behandlungsmöglichkeiten. So führten beeinträchtigte Organe zu Funktionsverlusten, die bereits behandelbar sind. Um diese richtig zu nutzen, müssten Coronavirus-Folgen dieser Art jedoch auch so früh wie möglich wissenschaftlich festgehalten werden.
Neben den dramatischen Veränderungen soll es Forschern zufolge aber auch positive Coronavirus-Folgen geben. Andere Resultate nach einer Coronavirus-Ansteckung können frustrieren, sind aber zumindest nicht lebensbedrohlich.