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Amazon droht eine Klage – wegen zu viel Kundenfreundlichkeit?

Amazon sieht sich in erster Linie in der Pflicht, seine Kunden glücklich zu machen. Hierzu greift der E-Commerce-Riese auch mal zu drastischen Mitteln. Darum droht dem Konzern nun eine saftige Klage.

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Wurde bei einer Amazon-Bestellung betrogen? Einige Nutzer werfen das dem US-Konzern vor. Foto: iStock.com/AdrianHancu

Die Corona-Krise schreibt die wildesten Geschichten, auch für Amazon. Der Online-Riese wollte seine Kunden eigentlich nur vor horrenden Preisen zu Beginn der Corona-Pandemie schützen und hat nun das Nachsehen. Dem E-Commerce-Giganten droht eine Klage, nur weil er versuchte, seine Kunden vor profitgierigen Händlern schützen wollte, die während der Krise ihre Preise extrem hochschraubten.

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Amazon droht eine Klage – wegen zu viel Kundenfreundlichkeit?

Amazon sieht sich in erster Linie in der Pflicht, seine Kunden glücklich zu machen. Hierzu greift der E-Commerce-Riese auch mal zu drastischen Mitteln. Darum droht dem Konzern nun eine saftige Klage.

Amazon: Kundenfreundlichkeit oder Missbrauch der Marktmacht?

Es war eigentlich ein Akt der Fairness, als Amazon sich dazu entschied, auf seiner Online-Plattform Händler zu sperren, die während der Corona-Krise Preise für wichtige Produkte massiv angehoben haben. Warum sollten ihre Kunden die Leidtragenden der Virus-Pandemie sein? Doch diese logische Überlegung von Amazon könnte dem Unternehmen teuer zu stehen kommen. Das Verhindern von Wucherpreisen und die bewusste Sperrung von Händlern sei eine unzulässige Preiskontrolle laut dem Bundeskartellamt.

Hier greift der Vorwurf gegen Amazon, die Firma würde mit diesem Eingriff seine Marktmacht und Monopolstellung missbrauchen. Denn nach Einschätzungen von Experten deckt Amazon über 50 Prozent der E-Commerce-Transaktionen in Deutschland ab und ist damit Spitzenreiter auf dem Markt. Das Bundeskartellamt prüft nun, ob diese Marktmacht unzulässig missbraucht wurde.

Amazon unter Beschuss

Hierfür werden vor allem die Aussagen, die Amazon auf die Vorwürfe von Händlern gemacht hat, analysiert. Besonders im Auge der Prüfer ist die Behauptung von Amazon, man setze ein System ein, mit dem man Preistreiberei automatisch verhindere. In dem Verfahren wird Amazon gezwungen sein, dieses Firmengeheimnis zu lüften und die Funktionsweise dieses Systems zu erläutern.

Indes hat auch die EU-Kommission ihre Aufmerksamkeit auf Amazon gerichtet. Bereits in mehreren Verfahren wurden Vorwürfe gegen die Preispolitik und die Monopolstellung von Amazon erhoben. Nun wird auch der Umgang mit Händlern im Amazon Marktplace ein Thema sein. Sollte es zu Strafen kommen, könnte Amazon Milliarden zahlen. So gesehen, könnte am Ende die Corona-Krise Amazon doch kein Plus bringen – kurioserweise aus zu viel Kundenfreundlichkeit.

So machst du den intelligenten Amazon-Preisvergleich. So leicht kannst du Amazon-Geräte eintauschen. Diesen Vorteil kriegen aber nicht alle Amazon Prime-Kunden.

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