Das Weltall stellen wir uns nicht als einen dunklen Ort vor. Lediglich Schwarze Löcher können als wirklich dunkle Orte angesehen werden. Ihre Gravitation ist so groß, dass selbst Licht ihr nicht entkommen kann. Warum aber ist der Nachthimmel hier auf der Erde stets so dunkel, wo doch unzählige Sterne das All so hell erleuchten? Dieses Paradox lässt sich durch einen Blick in die kosmologische Vergangenheit erklären.
Warum ist der Nachthimmel nicht weiß?
Allein in unserer Galaxie sollen sich zwischen 100 und 200 Milliarden Sterne tummeln, die unsere Milchstraße erst so hell erleuchten lassen. Von unserer Erde aus gesehen, können wir in besonders klaren Nächten unzählige Sterne am Firmament bewundern. Sie schimmern aus weit entfernten Orten anscheinend nur für uns.
Doch vor über einhundert Jahren stellte sich der deutsche Astronom Heinrich Wilhelm Olbers erstmals die Frage, warum dann der Himmel nicht genauso weiß aufleuchte wie die Sterne in ihm? Diese Beobachtung ist als das Olbers-Paradoxon bekannt. In jede Richtung, in die der Astronom schaute, war der Nachthimmel schwarz, obwohl es in den unendlichen des Weltalls nur so zu wimmeln schien vor Licht.
Deshalb es so dunkel bei Nacht
Sogar Edgar Allan Poe beschäftigte dieses Phänomen. Es sei, so schrieb er, als gebe es in der Dunkelheit zwischen den Sternen Licht, dass uns noch nicht erreicht habe. Die Entfernungen seien so groß, dass noch kein Strahl zu uns auf die Erde gelangt sei.
Moderne astronomische Theorien stützen diese These in dem Sinne, dass das Universum aufgrund seiner Endlichkeit nicht unendlich viel Licht erzeugen kann. Das Universum ist 13,8 Milliarden Jahre alt, daher können wir kein Licht aus einer unendlichen Vergangenheit erhalten. Selbst wenn immer neue Sterne, immer neue Lichtquellen entstehen, würde der Nachthimmel nicht hell schimmern.
Und noch etwas würde die Lichter des Weltalls auf Ewig dimmen: Die Expansion des Universums. Seit Edward Hubble wissen wir, dass sich das Universum beständig ausdehnt. Somit bewegen sich Galaxien ständig mit einer enormen Geschwindigkeit voneinander weg. Das sich von uns wegbewegende Licht dieser Galaxien verschiebt sich ins rote Lichtspektrum und ist somit für unser Auge nicht mehr sichtbar.
Jetzt weißt du, warum der Nachthimmel schwarz ist
Vielleicht war der Nachthimmel auf einer fernen Welt hell, zumindest heller als heute bei uns auf der Erde. In einem noch jungen Universum lagen die Galaxien nahe beieinander und es fiel bedeutend mehr Licht auf die Oberfläche.
Doch wie würde es sich verhalten, wenn unser Universum keinen Anfang hätte? Würde es in einem solchen Fall „helle“ und „dunkle“ Zyklen innerhalb eines Universums geben? Auch Alternativen zur Urknalltheorie könnten eine Antwort darauf liefern, warum uns kein Licht von „hinter dem Vorhang“ erreicht.
Quellen: RealClear Science
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