Der US-amerikanische Automobilkonzern mischt mittlerweile in diversen Branchen mit. Vor allem der Tesla-CEO Elon Musk weiß, seine Kompetenzfelder auszubauen. Er macht seit Jahren in Raumfahrt, Bohrungen und Solarenergie.
Elon Musk macht Tesla-Strom massentauglich
EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall, Deutschlands größte überregionale Stromanbieter, bekommen es dank dieses Tatendrangs mit einem neuen Konkurrenten zu tun. So will Tesla mit Strom offenbar einen weiteren Markt erschließen. In Großbritannien ist dieser Plan bereits in vollem Gange. Deutschland folgt derzeit.
„Tesla testet gerade offenbar den deutschen Strommarkt“, konstatiert der Energiemarkt-Analyst Klaus Kreutzer. „Aber wenn man sich ansieht, was Tesla schon in Großbritannien macht, werden deren Ambitionen klar.“
Tesla: Stromtarife in Baden-Württemberg und Bayern
Dort habe Tesla bereits im vergangenen Jahr mit einer aggressiveren Preisgestaltung begonnen. Kern des Angebots stellen demnach große Bündelpakete dar. So könne sich der eigentliche Autobauer auch hierzulande schnell zu einem ernstzunehmenden Akteur am Energiemarkt entwickeln.
„Wir nehmen Tesla sehr ernst und beobachten genau, was die vorhaben“, zitiert Handelsblatt einen anonymen Mitarbeiter eines namentlich nicht genannten Stromkonzerns. Derzeit begrenze sich Teslas Stromtarif noch auf Baden-Württemberg und Bayern. Spätestens 2022 soll der US-Konzern sein Angebot aber bundesweit ausrollen.
Aktuell sei der Tarif „für Häuser mit Solaranlage und Powerwall“ gedacht. „Der Tesla Stromtarif für Powerwall Besitzer*innen versorgt Dich mit günstigem Ökostrom, wenn Dein selbst erzeugter Strom mal nicht ausreicht“, heißt es auf der Webseite des Stromversorgers Octopus Energy. „Ein niedriger Grundpreis stellt sicher, dass Deine Ausgaben für Strom aus dem Netz gering bleiben. Vergleiche Deinen aktuellen Anbieter und wechsle noch heute in den Tesla Stromtarif powered by Octopus Energy.“
Automatisierung des Markts
Abseits dieser Pakete stelle auch die Autobidder-Plattform ein wesentliches Konkurrenzprodukt gegenüber Vattenfall und anderen Wettbewerbern dar. Dem Unternehmen zufolge handele es sich dabei um ein „autonomes System zur Teilnahme am Energiemarkt, das Hochfrequenzhandel betreibt“.
Die Vernetzung von Stromspeichern und den Batterien seiner Elektroautos könnte es Tesla auf lange Sicht ermöglichen, überschüssigen Strom zu speichern. Vor allem angesichts der laufenden Energiewende könnte das eine wichtige Rolle spielen. Abzuwarten bleibt dennoch, ob sich auch der Tesla-Strom in Deutschland durchsetzen wird.
Quelle: Handelsblatt, Tesla, Octopus Energy