In Deutschland gilt es vielerorts noch immer als unhöflich oder unangemessen, über das eigene Gehalt zu sprechen. Doch dieses Schweigen kann dazu führen, dass Angestellte unbemerkt ungleich bezahlt werden – bis plötzlich die Erkenntnis folgt: „Moment mal, mein Kollege verdient mehr für dieselbe Tätigkeit!“ Hier erfährst du, wie du auf eine faire Bezahlung bestehen kannst.
Gehalt zum Gesprächsthema machen – ist das erlaubt?
Ganz klar: Ja. Ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern (Az.: 2 Sa 237/09) bestätigt, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden nicht untersagen dürfen, sich über Gehälter auszutauschen. Laut der Kanzlei Hensche sind entsprechende Klauseln in Arbeitsverträgen unwirksam.
Wenn andere mehr bekommen – was steckt dahinter?
Ein niedrigeres Gehalt im Vergleich zu Kolleg*innen bedeutet nicht automatisch, dass du benachteiligt wirst. Viele Einflussfaktoren wie Betriebszugehörigkeit, Ausbildung, Berufserfahrung oder zusätzliche Aufgaben können zu einem höheren Verdienst führen. Diese Unterschiede solltest du bei Vergleichen stets berücksichtigen, rät Kununu.
Sollte sich jedoch zeigen, dass es keine sachlichen Gründe für ein höheres Gehalt bei anderen gibt, hast du das Recht, dich zu wehren. Arbeitest du in einem Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten, kannst du dich auf das Entgelttransparenzgesetz berufen. Dieses Gesetz erlaubt dir, Einblick in die Durchschnittsgehälter von Personen in vergleichbaren Positionen zu nehmen – durch einen Antrag bei der Personalabteilung, wie die Welt berichtet.
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So erreichst du eine faire Bezahlung
Falls du bei einem größeren Arbeitgeber beschäftigt bist, lohnt sich der Antrag nach dem Entgelttransparenzgesetz. Das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist gesetzlich verankert – und wenn die Zahlen zeigen, dass du benachteiligt wirst, hast du gute Karten für eine Gehaltserhöhung.
Auch in kleineren Betrieben, für die das Gesetz nicht gilt, hast du Chancen auf mehr Gehalt. Viele Vorgesetzte reagieren positiv auf sachliche Gespräche. Wichtig ist, dass du gut vorbereitet bist: Nenne konkrete Leistungen, belegbare Erfolge und nimm Bezug auf deinen Mehrwert für das Unternehmen. Dabei solltest du unbedingt vermeiden, andere Kollegen schlechtzureden – bleibe sachlich und lösungsorientiert.
Quellen: Kanzlei Henschel, Kununu, Welt
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