Mülltrennung ist eine der klassischen lästigen Pflichten des Haushalts. Ihr Wert für die Umwelt ist unbestritten, weswegen sie durch hohe Bußgelder abgesichert ist. Einzelne Entsorger modernisieren nun die Kontrolle der Tonnen, wobei auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommt.
Umwelt: Jetzt kontrollieren nicht mehr nur die Nachbarn deine Tonne
Für den Moment handelt es sich bei der Einführung des KI-Systems nur um ein vereinzeltes Projekt in Saarlouis sowie einigen weiteren Gemeinden im Saarland. Das gab der Entsorgungsverband Saar, der dort für die Müllabfuhr sowie die Endverarbeitung verantwortlich ist, auf seiner Seite bekannt. Grund sind offenbar die hohen finanziellen Verluste, die dem Entsorger durch falsche Mülltrennung entstehen. Das ist allerdings nicht nur finanziell, sondern auch für die Umwelt ein großes Problem.
Daher kommt KI schon seit einiger Zeit im Bereich der Mülltrennung zum Einsatz. So nutzen die Betreiber*innen der großen Verwertungsanlagen ein System, das ihnen das finale Aussortieren erleichtert. Im Fall der Tonnenkontrolle allerdings soll zunächst von jeder vollen Mülltonne, die sich zum Auskippen in den Müllwagen öffnet, ein Foto gemacht werden. Die eingesetzte Künstliche Intelligenz vergleicht dieses Bild dann mit einem Foto der Tonne, wie sie ausgeleert wird, wie EUWID erklärt.
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Kommt Zeit, kommt Müll: Mit dieser Strafe musst du rechnen
Schließlich ist jede Tonne zusätzlich mit einem Tracker versehen. Erkennt die KI eine falsch befüllte Mülltonne, speichert sie die Nummer. Nach einer kurzen Kontrolle durch einen Menschen wird dann der Bußgeld-Prozess in Bewegung gesetzt. Das System wurde sogar in einzelnen saarländischen Gemeinden getestet und führte für die Entsorger zu einem umfassenden Erfolg, was auch für die Umwelt eine gute Nachricht ist.
Doch für diejenigen, die es mit der Mülltrennung nicht ganz so ernst nehmen, könnte die Neuerung zu einem echten Problem werden. Denn in besonders schweren Fällen, insbesondere bei Wiederholungstäter*innen, können bis zu 2.500 Euro Bußgeld für Umweltsünder*innen fällig werden. Das dient dem hehren Ziel, die Umwelt reinzuhalten und Kosten zu sparen, kann aber auch einen schlicht zufälligen Fehler schwer bestrafen. Es lohnt sich also, bei der Trennung des eigenen Mülls immer die Augen offen zu halten.
Quellen: EVS, EUWID
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