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Ganzjahresreifen im ADAC-Test: Hälfte der Modelle fällt durch – diese solltest du nicht nutzen

Der ADAC hat in einem ausführlichen Test 16 Ganzjahresreifen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Zwei Reifen auf einer Straße. Einer im Winter bei Schnnee, der andere im Sommer bei Sonnenschein.
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Autofahrer*innen, die auf den saisonalen Reifenwechsel verzichten möchten, setzen häufig auf Ganzjahresreifen. Diese werden häufig als praktische Universallösung beworben – zumindest auf dem Papier. Eine aktuelle ADAC-Untersuchung offenbart jedoch: Zahlreiche dieser Reifen weisen erhebliche Sicherheitsmängel auf. Vor allem unter nassen und schneereichen Bedingungen zeigen verschiedene Modelle gefährliche Schwächen.

Ganzjahresreifen: Hälfte wird nicht empfohlen

Insgesamt 16 Ganzjahresreifen der beliebten Dimension 225/45 R17 hat der ADAC unter die Lupe genommen. Geprüft wurden Bremsverhalten, Fahrsicherheit bei unterschiedlichen Witterungen sowie Umweltaspekte wie Laufleistung und Kraftstoffverbrauch. Das Ergebnis fällt dabei sehr gemischt aus: Nur acht der getesteten Ganzjahresreifen kann der Club empfehlen, vier Modelle fielen sogar komplett durch.

Doch beginnen wir mit den Testsiegern, sie heißen Goodyear Vector 4Seasons Gen-3 und Continental AllSeasonContact 2. Beide erreichten die Gesamtnote 2,3. Der Continental punktete dabei mit besonders hoher Sicherheit und erzielte hierbei als einziger Reifen die Note „gut“. Der Goodyear wiederum glänzte mit der mit Abstand höchsten Laufleistung: Laut ADAC hält er bis zu 68.000 Kilometer. Auch der Pirelli Cinturato All Season SF 3 und der Bridgestone Turanza All Season 6 schnitten in dieser Kategorie mit der Note 2,5 noch überzeugend ab.

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„Praktisch ist in vielen Fällen nicht sicher“

Doch längst nicht alle Ganzjahresreifen zeigten sich zuverlässig. Die größten Schwächen traten beim Bremsen auf nasser Fahrbahn zutage. Der Continental brachte den Testwagen aus Tempo 80 nach rund 31 Metern zum Stehen. Beim Arivo Carlorful A/S sah das anders aus: Dieser hatte an der gleichen Stelle noch 41 km/h Restgeschwindigkeit. Auch der Petlas Multi Action PT565 fiel durch – beide Reifen erhielten vom ADAC die Note 5,5 und stellen damit laut ADAC ein Sicherheitsrisiko dar.

Ein weiteres Kriterium: die Laufleistung. Hier gab es ebenfalls große Unterschiede. Während der Siegerreifen in dieser Kategorie von Goodyear bis zu 68.000 Kilometer durchhält, kommt der Superia gerade einmal auf 35.000 Kilometer, bevor er ausgewechselt werden muss. Zwar seien die Goodyear-Reifen teurer in der Anschaffung, würden durch ihre Laufleistung aber auf lange Sicht weniger Kosten verursachen.

Ganzjahresreifen sind laut ADAC vor allem dann sinnvoll, wenn man in flachen Regionen ohne extreme Wetterbedingungen unterwegs ist. Wer jedoch regelmäßig in den Winterurlaub fährt oder bei großer Hitze mit voller Beladung auf der Autobahn unterwegs ist, sollte besser auf saisonale Spezialreifen setzen. Der ADAC warnt in einer Pressemitteilung: „Praktisch ist in vielen Fällen nicht sicher.“

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Quellen: ADAC

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