Meltem Kaptan ist ein echtes Multitalent: Die Deutsch-Türkin ist als Moderatorin, Comedienne, Autorin und Schauspielerin erfolgreich. Nun kehrt sie mit einer eigenen Sendung auf den Bildschirm zurück. Ab dem 12. April moderiert sie die neue Backshow „Allererste Sahne – Wer backt am besten?“ (werktäglich um 16:00 Uhr bei VOX).
Für Kaptan eine Art Comeback. Schließlich war ihr erster Moderationsjob bei der Sat.1-Show „Das große Backen“. „Es fühlt sich für mich an wie ‚Back to the roots‘ nur mit anderen Zutaten“, freut sich die 40-Jährige im Interview mit spot on news. Kaptan ist selbst eine „ganz passable Hobbybäckerin“ und freut sich schon darauf, nach dem Lockdown alle Freunde mit „Kuchen zu überschütten“.
Acht Jahre nach ihrer ersten TV-Moderation der Sat.1-Show „Das große Backen“ kehren Sie wieder in die Backstube zurück. Warum hat das so lange gedauert?
Meltem Kaptan: Ich stehe ständig in der Backstube, nur hat mich dabei in den letzten Jahren niemand gefilmt (lacht). Aber es stimmt schon: Für mich schließt sich mit „Allererste Sahne“ nun der Kreis. „Das Große Backen“ war meine Premiere als TV-Moderatorin und „Allererste Sahne“ fühlt sich für mich an wie „Back to the roots“ nur mit anderen Zutaten.
Das Konzept kommt ein bisschen wie eine Mischung aus den VOX-Shows „Kitchen Impossible“ und „Das perfekte Dinner“ daher?
Kaptan: Ja, wir verlangen den Kandidaten in der Show schon so einiges ab: Sie erfahren erst in der Sendung, was sie backen sollen, müssen die Zutaten erraten und backen völlig ohne Rezept. „Baking impossible“ eigentlich, aber so viel kann ich jetzt schon mal verraten: Die Kandidaten sind großartig und trotzen allen Widerständen. Aber es wird hier und da auch einmal richtig emotional, ein echter Wettkampf eben.
Am Ende dürfen Sie die Back-Ergebnisse verkosten und bewerten, ein echter Traumjob?
Kaptan: Meistens ist es das, aber auch nicht immer. Aufgrund der Spielregeln kann es schon einmal passieren, dass sich eine Zutat in den Kuchen verwirrt, die da so gar nichts verloren hat. Wer schon einmal eine Olive in der Schwarzwälder Kirschtorte gefunden hat, weiß wovon ich spreche. Aber in der Regel kann ich mich ins Kuchenparadies schlemmen und dann noch sagen „Sorry, das ist halt mein Job“. Mir ist schon Schlimmeres passiert.
Manche Frauen bekommen da gleich Angst um Ihr Gewicht, Sie gehen mit Ihren Pfunden ganz entspannt um?
Kaptan: Für mich waren Kuchen und Torten nie etwas, was ich inflationär in mich hineingeschaufelt habe. Ich genieße meine kleinen Sünden gut dosiert in vollen Zügen und der Rest geht an meinen Mann. Wo der das ganze Backwerk hinisst, wird mir allerdings immer ein Rätsel bleiben. Aber für mich waren Kuchen und Torten nie etwas zum statt essen, sondern das kleine Sahnehäubchen auf dem Alltag.
Bei welchen Torten oder Kuchen können Sie absolut nicht Nein sagen?
Kaptan: Alles mit Früchten. Ganz schwach werde ich bei einem schönen frischen gedeckten Apfelkuchen. Da bin ich ein richtiger Traditionalist. Am Ende backe ich dann aber meistens doch wieder Möhrenkuchen, das ist nämlich der Lieblingskuchen meines Mannes. Dann bleibt allerdings meistens gar nichts für mich übrig.
Würden Sie sich selbst als gute Bäckerin bezeichnen?
Kaptan: Ich würde es mal so sagen: Ich bin eine ganz passable Hobbybäckerin. Und ich liebe es auch, meine Freunde zu frischgebackenem Kuchen einzuladen. Leider ist das ja gerade nicht möglich, aber wenn wir diese schlimme Zeit hinter uns gebracht haben, werde ich sie alle mit Kuchen überschütten. Ob sie wollen oder nicht, die Energie muss raus! Das habe ich von meiner Mutter geerbt: Als sie noch Lehrerin war, hatte sich im Ort unter den Schülern schnell herumgesprochen: Geht zu Melek Kaptan, da gibt es immer leckeren Kuchen. Sie backt wirklich wie eine Maschine und so lecker – da kann ich immer noch was lernen.
Welche Torte oder Kuchen ist Ihre Spezialität?
Kaptan: Ich versuche immer neue Kreationen zu entwickeln und dabei ganz frei Schnauze vorzugehen. Gerne verbinde ich dabei auch Orient und Okzident miteinander. Meine neueste Idee: ein orientalisierter Sandkuchen mit Zimt und Datteln. Da wusste zwar der Orient bislang noch nichts von, aber dafür schmeckt er wirklich bombe!
Haben Sie auch türkische Leckereien wie Baklava in Ihrem Back-Repertoire?
Kaptan: Baklava eher nicht. Vielleicht deshalb, weil unsere Familie aus einem Teil der Türkei stammt, der nicht für sein Baklava berühmt ist, sondern ganz andere Süßspeisen beheimatet. Aber ich backe auch türkische Kekse sehr gerne, zum Beispiel „Brownie Kurabiye“: Das ist die türkische Version der amerikanischen Brownies mit ganz viel Schokolade und mit einem guten Schuss Sirup getränkt. Verdammt gut!
Verraten Sie uns Ihr Lieblings-Backrezept?
Kaptan: Ich habe eine andere Idee: Ich schicke euch mal per Expresspaket mein Meisterstück und dann dürft ihr die Zutaten erraten. Und wenn ihr die herausbekommt, empfehle ich euch direkt als neue Kandidaten für „Allererste Sahne“. Na, dabei?