Insgesamt 276 Filme sind im Vorfeld der Oscar-Verleihung am 27. März 2022 als teilnahmeberechtigt verkündet worden. Aus diesem umfangreichen Angebot siebte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit ihren fast 10.000 Mitgliedern kräftig aus – das Ergebnis in Form der Oscar-Nominierungen verlasen am 8. Februar Sitcom-Star Leslie Jordan (66) und „black-ish“-Schauspielerin Tracee Ellis (49).
Was sich schon durch diverse andere Verleihungen zuvor abgezeichnet hatte, bestätigte sich nun: Mit „The Power of the Dog“, der den Bestwert von zwölf Nominierungen einheimsen konnte, stellt Streamingdienst Netflix den diesjährigen Oscar-Favoriten. Doch es gibt in den insgesamt 23 Kategorien auch manch eine Überraschung.
Diese Filme sind nominiert
Zehn Produktionen kämpfen in rund eineinhalb Monaten um die Königskategorie „Bester Film“: Als sicher galt bereits, dass sich neben „The Power of the Dog“ auch das Drama „Belfast“ auf dieser Liste befinden würde. Und auch die Nominierungen für Denis Villeneuves (54) Sci-Fi-Epos „Dune“ und Steven Spielbergs (75) „West Side Story“ überraschen kaum. Ebenfalls nominiert sind zudem „CODA“, „King Richard“, „Nightmare Alley“ und „Licorice Pizza“.
Die zwei größten Überraschungen in dieser Kategorie sind wohl der Netflix-Film „Don’t Look Up“ und der japanische Film „Drive My Car“, der gegebenenfalls wiederholen könnte, was vorletztes Jahr „Parasite“ aus Südkorea gelang.
Die Schauspieler und Schauspielerinnen
Bei den männlichen Hauptdarstellern haben sich die fünf Stars durchgesetzt, die zuvor als Favoriten galten: Will Smith (53) für „King Richard“, Benedict Cumberbatch (45) für „The Power of the Dog“, Andrew Garfield (38) für „Tick, Tick … Boom!“, Denzel Washington (67) für „The Tragedy of Macbeth“ und Javier Bardem (52) für „Being the Ricardos“.
Als „Beste Hauptdarstellerin“ sind derweil Nicole Kidman (54) für „Being the Ricardos“, Olivia Colman (48) für „Frau im Dunkeln“, Penélope Cruz (47) für „Parallele Mütter“, Kristen Stewart (31) für „Spencer“ und Jessica Chastain (44) für „The Eyes of Tammy Faye“ nominiert.
Namhafte Stars finden sich auch in den beiden Nebendarsteller-Kategorien wieder. Gleich zwei Schauspieler aus „The Power of the Dog“ dürfen sich Hoffnungen auf eine Auszeichnung als „Bester Nebendarsteller“ machen: Kodi Smit-McPhee (25) und Jesse Plemons (33). Komplettiert wird das Feld von Troy Kotsur (53, „CODA“), Ciarán Hinds (68, „Belfast“) und J.K. Simmons (67, „Being the Ricardos“).
Ein ähnliches Bild bei den „Besten Nebendarstellerinnen“: Kristen Dunst (39) ist für ihren Part in „The Power of the Dog“ nominiert, ebenso wie Judi Dench (87) für „Belfast“. Hinzu kommen Jessie Buckley (32, „Frau im Dunkeln“), Aunjanue Ellis (52, „King Richard“) und Ariana DeBose (31, „West Side Story“).
Von der Regie-Legende zum Newcomer aus Japan
Für die „Beste Regie“ sind ebenfalls fünf Personen im Rennen. Regisseurin Jane Campion (67) für „The Power of the Dog“, Kenneth Branagh (61) für „Belfast“, Paul Thomas Anderson (51) für „Licorice Pizza“ und Steven Spielberg (75) für „West Side Story“. Besonders darf auch hier der japanische Film „Drive My Car“ hervorgehoben werden – Ryusuke Hamaguchi (43) fuhr seine erste Oscar-Nominierung als Regisseur ein.
Zerschlagen hat sich hingegen die Hoffnung von Filmemacherin Maria Schrader (56). Ihr „Ich bin dein Mensch“ landete nicht auf der finalen Liste der fünf nominierten Auslandsfilme. Stattdessen dürfte – angesichts der anderen Nominierungen – Japans Beitrag „Drive My Car“ hier als klarer Favorit gelten.
Fazit
„Drive My Car“ aus Japan schickt sich an, das zweite „Parasite“ werden zu können – mit Nominierungen für „Bester Film“, „Bester fremdsprachiger Film“ und „Beste Regie“. Der Netflix-Film „The Power of the Dog“ wurde derweil seiner Favoritenrolle mit zwölf Nominierungen, davon allein vier in den Schauspieler-Kategorien, mehr als gerecht. Mit zehn Nominierungen landete zwar das Sci-Fi-Epos „Dune“ nominell direkt dahinter, es handelt sich dabei aber vor allem um technische Oscars.
Die 94. Oscar-Verleihung findet am 27. März 2022 in Los Angeles statt.