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Disney Plus-Filme gesperrt: Dienst blockiert Klassiker wegen Rassismus

Disney Plus-Filme richten sich an die ganze Familie, vor allem an Kinder. Doch jetzt hat der Dienst mehrere seiner Zeichentrick-Klassiker gesperrt. Die Kindersicherung soll vor Rassismus bewahren.

Disney+ Logo.
Diese Bedingungen gibt es, wenn du Disney Plus auf deinem Apple TV sehen möchtest. Foto: imago images / xim.gs

Über die drastischen bis grotesken Zensurmaßnahmen gegen seine eigenen Inhalte mussten Fans des relativ jungen Streaming-Dienstes Disney Plus bereits seit seinem Start den Kopf schütteln. So waren Klassiker aus dem Disney-Kanon und Filme anderer Studios im Programm des Anbieters bewusst entschärft oder manipuliert, um ja keine Kontroversen mit Jugendschützern zu erzeugen. So wurde auf Disney Plus Daryl Hannahs nackter Hintern aus der Hollywood-Komödie „Splash“ (1984) wegretuschiert, woanders ein prominentes Dekollete einer Hauptdarstellerin zugemalt und auch mal kleine Details in Zeichentrickfilmen vor gefährlicher Nachahmung angepasst. Doch jetzt wurden komplette Disney Plus-Filme hinter der Kindersicherung verbannt. Angeblich wegen Rassissmus.

Disney Plus-Filme gesperrt: Dienst blockiert Klassiker wegen Rassismus

Disney Plus-Filme gesperrt: Dienst blockiert Klassiker wegen Rassismus

Disney Plus-Filme richten sich an die ganze Familie, vor allem an Kinder. Doch jetzt hat der Dienst mehrere seiner Zeichentrick-Klassiker gesperrt. Die Kindersicherung soll vor Rassismus bewahren.

Disney Plus-Filme, die du als Kind nicht mehr sehen darfst

Disney Plus nimmt seine Funktion als bekanntester Anbieter für saubere Familienunterhaltung auf dem Streaming-Markt sehr ernst. Manchmal vielleicht zu ernst. Denn richtet sich die Zensur gegen die eigenen Disney Plus-Filme, viele davon echte Klassiker des Filmgeschichte und elementar für den globalen Siegeszug der Disney-Marke seit den 1930er Jahren. Nichtsdestotrotz hat sich Disney Plus dazu entschieden, einige der zeitlosesten Werke der Walt Disney Studios von der Startseite zu entfernen. Sie sind zwar verfügbar, aber nicht mehr in den Kinderprofilen, die nur Inhalte anzeigen, die komplett unbedenklich sind.

Doch was soll an Disney-Kinoklassikern wie „Peter Pan“ (1953), „Aristocats“ (1970), „Susi und Strolch“ (1955), „Dumbo“ (1940) und „Das Dschungelbuch“ (1967) denn bitteschön so bedenklich sein. Die Filme hat man früher rauf und runter geschaut und sich nichts dabei gedacht. Doch die Zeiten haben sich geändert und auch bei diesen Filmen muss Disney Plus mit der Zeit gehen.

Rassismus als Grund für die Verbannung

Die genannten Disney Plus-Filme sind deshalb nicht mehr so prominent auf dem Streaming-Dienst zu finden, oder in Kinderprofilen gar nicht mehr anwählbar, weil sie teilweise rassistische Stereotypen vermitteln. Die vermenschlichten Tiere in diesen Werken sind teilweise Karikaturen bestimmter Ethnien, so wie etwa die „schwarzen“ Raben aus „Dumbo“ oder die grotesken Italiener aus „Susi und Strolch“. Man könnte meinen, dass das alles nur Teil des Humors dieser Filme zu der Zeit war, aber aus heutiger Sicht könnten sich bestimmte Zuschauer an den Stereotypen stören.

Wenn man diese Disney Plus-Filme außerhalb eine Kinderprofils auf dem Streaming-Dienst startet, dann erhält man einen langen Text, auf dem vor den rassistischen Vorurteilen in diesen Werken gewarnt wird. Lässt man sich trotzdem darauf ein, dann ist das die eigene Entscheidung, aber zumindest eine reflektierte. So werden die Filme nicht ganz verboten, aber zumindest der heutigen Zeit entsprechend politisch korrekt kontextualisiert. Das meldet Engadget.

Mit einem Disney Plus-Film ist der Streaming-Dienst zuletzt sogar an den Marktführer Netflix vorbei gezogen. Die Kindersicherung von Disney Plus wird in Zukunft bestimmt mehr genutzt, sobald Disney Plus Star als neue Kategorie für Erwachseneninhalte startet.

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