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HTC U11: Viel Spott für Samsung

Nur wenige Monate nach dem U Ultra bringt HTC ein Nachfolgemodell heraus. Mit ungewöhnlichen Funktionen und ansprechendem Design will der taiwanesische Hersteller Samsung und Co Konkurrenz machen.

Das HTC U11 ist wohl das erste Smartphone

HTC hat am Dienstag sein neues Flaggschiff-Smartphone U11 vorgestellt. Das Gerät setzt auf das Design des erst seit Februar erhältlichen Vorgängermodells U Ultra fort, kombiniert es allerdings mit einem ungewöhnlichen neuen „U-Touch“-Sensor. Das Smartphone kann an der linken und rechten Seite „gequetscht“ werden, um bestimmte Funktionen auszuführen. So kann beispielsweise die Kamera durch Quetschen gestartet und der Auslöser betätigt werden.

Laut HTC kann der Drucksensor aktuell zwischen kurzem und langen Quetschen sowie Halten unterscheiden, künftig soll es aber auch doppeltes Quetschen geben. Der Vorteil des Sensors: Da er lediglich Druck registriert, lässt er sich im Winter auch problemlos mit Handschuhen verwenden.

Seitenhieb auf Samsung

HTC kann sich auch einen leichten Seitenhieb auf Samsung nicht verkneifen: Im Gegensatz zu anderen Herstellern erlaube man seinen Nutzern, die Drucktasten frei mit anderen Apps und Funktionen zu belegen. Samsung hat im Galaxy S8 eine eigene Taste verbaut, mit der der intelligente Assistent Bixby gestartet werden kann. Andere Funktionen lässt man nicht zu, eine App, mit der andere Funktionen auf die Taste gelegt werden können, wurde blockiert.

Wie beim Vorgänger legt man wieder großen Wert auf Design und setzt auf gebogenes Glas, das auf das Gehäuse schichtweise aufgetragen wurde. Diese „Liquid Glass“-Oberfläche soll auch dafür sorgen, dass die verschiedenen Farbvarianten das Licht in mehreren Farben reflektieren. So kann das „Arctic White“-Modell, je nachdem wie man das Smartphone hält, schneeweiß oder leicht bläulich wirken.

Wasser- und staubdicht

Die gleiche Beschichtung kommt auch an der Front zum Einsatz, wobei der Rahmen um das Display bei allen Farbvarianten schwarz ausfällt. Der LC-Bildschirm (Super LCD5) löst mit Quad HD (2560 mal 1440 Pixel; 534 ppi) auf und wird von Gorilla Glass 5 geschützt. Das Smartphone ist zudem wasser- und staubdicht (IP67, in einen Meter tiefen Wasser bis zu 30 Minuten lang geschützt).

Auch bei der Hardware macht sich HTC über Samsung lustig: Ungeachtet dessen, wo und wann man ein HTC U11 kaufe, man bekomme stets den gleichen Chip (Qualcomm Snapdragon 835) und Speicher (UFS 2.1). Samsung bietet das S8 lediglich in den USA mit Snapdragon 835 an, zudem verzichten einige Modelle auf den schnelleren UFS-2.1-Speicher. Bei HTC wird es hingegen nur eine Speichervariante mit vier Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 Gigabyte an internem Speicher geben, die stets auf die gleichen Speicher-Technologie setzt. Dieser kann zudem per microSD-Karte erweitert werden.

Highlight: Kamera

Bei der Kamera setzt man weiterhin auf die „Ultrapixel 3“-Technologie. Statt einem Dual-Kamera-Setup, wie es mittlerweile von LG und Huawei eingesetzt wird, setzt man weiterhin auf große Sensoren (1,4 μm Pixelgröße) und Bildstabilisierung (vier Achsen). Verbesserungen verspricht man vor allem bei der neuen Autofokus-Technologie „UltraSpeed“, die in ähnlicher Form in modernen DSLRs zum Einsatz kommen soll. Zudem soll „Auto HDR Boost“ die Vorzüge von HDR-Aufnahmen liefern, ohne so lange auf das Ergebnis warten zu müssen.

Laut HTC habe man so mit 90 Punkten den aktuellen Bestwert im Mobile-Ranking von Dx0Mark erreicht und somit das Huawei P10 überholt. Die Frontkamera ist mit 16 Megapixeln mittlerweile hochauflösender als die Hauptkamera, soll aber deren Vorzüge mit HDR Boost, gleicher Lichtempfindlichkeit (f/1.7) und Rauschreduzierung bringen.

Mäßiger Akku, kein Kopfhöreranschluss

Der Akku ist mit 3000 Milliamperestunden konservativ bemessen, HTC verspricht aber deutlich längere Laufzeiten als beim HTC 10. So seien bis zu 11,5 Stunden Video-Wiedergabe oder Surfen im LTE-Netz mit einer Akkuladung möglich. Dank Quick Charge 3.0 lässt sich der Akku aber rasch wieder aufladen. Auf einen Kopfhöreranschluss muss man weiterhin verzichten. Stattdessen setzt HTC weiterhin auf USB-C (USB 3.1) und liefert, wie Apple, einen Adapter für den 3,5-mm-Anschluss mit.

Zudem sind In-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung im Lieferumfang enthalten. Die HTC USonic passen sich laut dem taiwanischen Hersteller nicht nur in ihrer Form, sondern auch beim Klang dem Profil des Innenohres an. Zudem wurden die im Smartphone verbauten BoomSound-Lautsprecher verbessert. Diese sollen nun lauter sein und eine größere Bandbreite bei den Frequenzen bieten.

Drei Sprachassistenten

Ungewöhnlich: Das HTC U11 ist wohl das erste Smartphone, das von Haus aus drei Sprachassistenten vorinstalliert hat. Neben HTCs hauseigenem Sense Companion kommen der Google Assistant (Android 7.1) und Amazons Alexa zum Einsatz. Laut HTC werden zum Start Nutzer in den USA, Großbritannien und Deutschland Alexa verwenden können. Bereits Huawei stattete sein Phablet Mate 9 mit Alexa in den USA aus.

Das HTC U11 ist ab dem 1. Juni weltweit im Handel erhältlich, in Deutschland wird es 749 Euro (UVP) kosten. Die angebotenen Farbvarianten sind Amazing Silver, Sapphire Blue, Brilliant Black, Ice White und Solar Red. Hierzulande hat vorerst lediglich A1 angekündigt, dass man es in das Angebot aufnehmen wird. Die von den Mobilfunkern angebotene Variante wird zudem lediglich eine SIM-Karte beherbergen können, im Einzelhandel wird hingegen ausschließlich die Dual-SIM-Variante verkauft.

Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.

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