Wir leben in einer Zeit, in der alles möglich scheint: ein Trip zum Mars, Fotos von der uns fernen Seite des Mondes, ja, sogar Weltraumschrottentsorgung, erneuerbare Raketen – und ein Raketenantrieb aus dem 3D-Drucker. Ganz schön gewaltig, das Rekord-Triebwerk.
Rekord-Raketenantrieb: Der 3D-Drucker hat’s gemacht
Das britische Start-up Orbex hat kürzlich diesen größten 3D-gedruckten Raketenantrieb der Welt vorgestellt. Er wurde in einem Stück hochwertiger Metalllegierung (ohne Verbindungen) produziert. Die Rakete selbst ist bis zu 30 Prozent heller und 20 Prozent effizienter als vergleichbar große Raketen, wie Digital Trends berichtet. Außerdem hält sie hohen Temperaturen und Druck besser Stand als ihre „Artgenossen“.
„Der 3D-Druck, auch additive Fertigung, hat in den letzten Jahren sprunghafte Fortschritte gemacht – in vielerlei Hinsicht ist dies eine den traditionellen Verfahren der Teilefertigung überlegene Form“, sagte Chris Larmour, CEO von Orbex gegenüber Digital Trends.
Sogar ein Bio-Raketentriebwerk
„Es ist sicherlich viel, viel schneller, was bedeutet, dass wir in drei bis vier Tagen einen neuen Raketenantrieb entwickeln könnten. Dies ist ein großer Vorteil, da wir die Raketenentwicklung im Laufe der Zeit skalieren. Der andere große Fortschritt dieses Raketentriebwerks besteht darin, dass es sich um das erste kommerzielle Raketentriebwerk handelt, das mit Bio-Propan, einem sauber verbrennenden und erneuerbaren Kraftstoff, arbeitet“, ergänzte er.
Fast 17 Meter lang ist die Orbex-Rakete namens Prime samt Antrieb, das ist nur ein Viertel der Größe einer SpaceX Falcon 9, aber laut Hersteller mehr als in der Lage ihre Mission zu erfüllen. Doch was ist ihre Mission? „Prime ist eine zweistufige Rakete“, berichtet Larmour. „Die erste Stufe der Rakete wurde noch nicht enthüllt und wird sich an der Rückseite der Stufe-2-Rakete befinden, die gerade der Öffentlichkeit präsentiert worden ist.“
Raketenstart: 2021
„Das Ziel der ersten Stufe ist es, die Rakete vom Boden aus zu starten, und in der zweiten Stufe wird die Rakete – mit ihrer Satellitennutzlast – in den Erdorbit gebracht. Die kleinen Satelliten, die im Einsatz sein werden, werden vielfältig genutzt, beispielsweise für Erdbeobachtungs- und Kommunikationsanwendungen, und werden häufig in Konstellationen eingesetzt.“
Der erste Launch soll 2021 in Schottland stattfinden. Zehn Nanosatelliten sollen dann 2023 hinzukommen, um das globale Internet der Dinge zu unterstützen. Derweil kommt die neue SpaceX-Rakete im Retro-Look, China ist auf der Mond-Rückseite gelandet und Musk spekulierte über die Preise für ein Mars-Ticket. Es ist wahrlich viel los im All und auf der Erde.