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Elektroautos und Co.: Diese deutsche Stadt soll Marktwende vorantreiben

Auf der Suche nach Ressourcen für Elektroautos und andere Gerätschaften kommt einer deutschen Stadt jetzt eine wichtige Rolle zu. Dort geht man die ersten Schritte in Richtung europäischer Versorgungsunabhängigkeit.

Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule aufgeladen.
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Elektroautos kommen herkömmlichen Verbrennern bezüglich der Reichweite immer näher. Hier werden die Spitzenreiter vorgestellt.

Viele technische Geräte, darunter Elektroautos, sind von Lithium-Ionen-Batterien abhängig. Um deren Versorgung auch innereuropäisch zu gewährleisten, tut sich aktuell viel in der Branche und Politik. In einer deutschen Stadt wird deshalb ein wichtiges Pilotprojekt vorangetrieben.

Elektroautos und Co.: Lithium aus Bitterfeld-Wolfen

Wie der britische Guardian jetzt berichtet, kommt Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt eine zentrale Rolle für die Bereitstellung von Lithium zu. Damit soll dem europäischen Techniksektor unter die Arme gegriffen werden und vor allem der deutsche und europäische Markt für Elektroautos soll langfristig davon profitieren.

Aktuell entsteht in dem Ort mit 47.000-Seelen die erste Fabrik in Europa, die batteriefertiges aufbereitetes Lithium liefern soll. Für das Unternehmen AMG Lithium und Chef Stefan Scherer stellt dies einen neuen „Goldrausch“ dar, da jeder Konzern, der mit Rohmaterialien zu tun hat, ins Lithium-Geschäft einsteigen möchte.

Auch gut zu wissen: Wer sich ein neues Fahrzeug kaufen möchte, sollte vor allem auf den Verbrauch achten. Der ADAC kürte vor Kurzem das sparsamste Elektroauto 2023.

Lithium-Abhängigkeit von China einstellen

Hintergrund für entsprechende Initiativen der EU ist die starke Abhängigkeit in diesem Bereich von China. Das Land dominiert die Hortung und Verarbeitung von Lithium und verfügt damit über eine Vormachtstellung auf dem weltweiten Markt. Und das, obwohl das Material überwiegend in anderen Regionen abgebaut wird – aus Australien und Chile werden die größten Mengen Richtung Asien verschifft.

Da China die Versorgung mit Lithium kontrolliert und zudem zunehmend hochwertige Elektroautos exportiert, sehen sich hiesige Hersteller immer stärker in die Ecke gedrängt. Das ermögliche, so eine Quelle aus der Europäischen Union, „ökonomische Nötigung“. Deshalb will die EU unter anderem chinesische Subventionen für ihre eigenen Elektroautos näher untersuchen, wie die Tagesschau berichtete.

Gleichzeitig sollen neue Vorhaben und Gesetze Vieles erleichtern, darunter die Lithium-Gewinnung auf europäischen Boden und das Recycling von Produkten, in denen der Rohstoff enthalten ist. Einer Insiderin zufolge müsste man in Europa aber noch viel stärkere finanzielle Anreize für die Bevölkerung schaffen – in der Hinsicht sind die USA und China viel weiter.

Übrigens: Eine neue Studie widerlegte jetzt einen Mythos zu Elektroautos. Dieser dreht sich um die Haltbarkeit der Akkus.

Deutsche Autoindustrie am Sinken

Um gegen die chinesische Konkurrenz bestehen zu können, muss sich schnell etwas tun, da man dort zehn Jahre Vorsprung bei der Herstellung von Batterien habe und nun auch noch gute Elektroautos verkaufen will. Das wird eng auch hierzulande: „Ich sehe die deutsche Autoindustrie auf dem Abstieg“, sagt eine nicht näher genannte Quelle. „[…] Es ist so eine traurige Geschichte. Es ist ein wenig wie bei den Dinosauriern. Sie haben die Fähigkeit verloren, innovativ zu sein.“

Die Fabrik von AMG Lithium in Bitterfeld-Wolfen soll Ende 2023 voll funktionstüchtig sein und man hat schon jetzt Aufträge bis 2026. Scherer zufolge sei es aber wichtig, die Beziehungen zu China nicht komplett zu kappen: „Man kann einem Geschäftspartner nicht sagen: ‚Oh, du machst den weniger wertvollen kleinen Kram und wir erledigen den Rest.‘“

Quelle: The Guardian, Tagesschau

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