Vulkanische Gewitter beschreiben das Phänomen, wenn es in Eruptionswolken zu Blitzen kommt. Die durch die Reibung der aufsteigenden Ascheteilchen verursachte statische Aufladung entlädt sich wie bei einem herkömmlichen Gewitter durch Blitzschläge. Wissenschaftler gingen stets davon aus, dass auf die Blitze auch Donnergeräusche folgen müssten – eine Annahme, die auch von Augenzeugen bestätigt wurde.
Kurz, hochfrequent, klickend
Ein wissenschaftlicher Nachweis des Vulkandonners durch eine Aufnahme gestaltete sich bisher schwierig, da die Gewitter schwer vorherzusagen sind und der Geräuschpegel rund um einen Ausbruch enorm hoch ist. Genau dies dürfte Forschern nun aber gelungen sein. Sie nahmen fast neun Monate lang die Geräusche des Bogoslof-Vulkans in Alaska auf. Bei der Analyse von Eruptionen am 8. März und 10. Juni 2017 wurden sie schließlich fündig.
Anders als bei den langezogenen, tieffrequenten Klängen von Donner bei herkömmlichen Gewittern, äußert sich der Vulkandonner in kurzen, eher hochfrequenten, klickenden Geräuschen, die im lauten Grollen und den Eruptionen von Asche, Gestein und Eis unterzugehen drohen. Die Aufnahmen, die in Ausschnitten online zu hören sind, entstanden auf einer dem Vulkan nahegelegenen Insel. Sie wurden mit Blitzkarten abgeglichen, wodurch die eindeutige Zuschreibung der Geräusche gelang.
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Gefahren einschätzen
Das Messen von vulkanischem Donnern, das naturgemäß auch Auskunft über die Blitzintensität innerhalb einer Aschewolke gibt, könnte in Zukunft helfen, das Ausmaß der Wolke und somit auch die Gefahrenlage besser einzuschätzen, sind die Wissenschaftler überzeugt. Die Ergebnisse ihrer Forschung sind im Journal Geophysical Research Letters erschienen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf futurezone.at.