Die künstlichen Nervenfasern, die von Forschern an der Cornell University entwickelt wurden, bestehen aus drei Teilen, wie ScienceMag berichtet. Dutzende Sensoren nehmen Druckreize wahr, wobei jeder Reiz eine Erhöhung der Spannung zwischen zwei Elektroden bewirkt. Diese Änderung der Spannung wird von einem Oszillator in elektrische Impulse übersetzt. Diese werden dann an einen „synaptischen Transistor“ weitergeleitet, der sie in ein Muster übersetzt, das dem von biologischen Nervenzellen entspricht.
Große Mengen künstlicher Nerven
Die künstlichen Nerven bestehen aus flexiblen, organischen Materialien. Die Wissenschaftler haben einen Prototypen mit einem Neuron in einem abgetrennten Kakerlakenbein verbunden. Dann haben sie die Sensoren mit einem kleinen Stab stimuliert. Der Reiz wurde an das Kakerlakenbein weitergeleitet und brachte dieses zum Zucken, wie die Forscher in Science berichten.
Die organischen Elektronikkomponenten, die notwendig sind, lassen sich sehr kostengünstig herstellen. Deshalb glauben die Wissenschaftler, dass es möglich sein sollte, große Mengen von künstlichen Nerven herzustellen, die auf verschiedene Reize reagieren können.
Fingerspitzengefühl
Damit ließen sich Systeme entwickeln, die künftigen Protheseträgern eine Vielzahl von Rückmeldungen geben könnten. Im besten Fall wäre so etwas wie Fingerspitzengefühl im künstlichen Gliedmaßen realisierbar. Die künstlichen Nerven könnten Berührungen fühlen, Information verarbeiten und mit biologischen Neuronen kommunizieren. Auch Änderungen in der Textur oder Position von Objekten könnten mit solchen Sensoren erfasst werden.