Forscher des kalifornischen SETI-Instituts gaben die Entdeckung des Mondes mit der Kennziffer S/2004 N1 bereits 2013 bekannt. Damals stellten sie fest, dass er lediglich über einen mittleren Durchmesser von knapp 34 Kilometern verfügt und somit den kleinsten der sieben inneren Neptunmonde darstellt. Insgesamt wird der äußerste Planet unseres Sonnensystems von 14 Monden umkreist.
Neptunmond mit neuem Namen: Das ist Hippocamp
Seit Pluto seinen Planetenstatus verloren hat, ist Neptun der äußerste Planet unseres Sonnensystems. Bis 2013 nahmen Forscher an, er habe 14 Trabanten. Eine Entdeckung des Teams um Mark Showalter am US-Institut SETI in Kalifornien revidierte dies jedoch. Seitdem trug der Neptunmond die Kennung S/2004 N1 oder Neptun XIV und wurde nun letztendlich Hippocamp getauft.
Das SETI-Institut besteht aus Forscherinnen und Forschern der Universität Berkeley und der US-Raumfahrtbehörde NASA. In der neuen Ausgabe des Magazins Nature veröffentlichten sie die Details zur Entdeckung von Hippocamp. Demnach ist der Mond in Neptuns Umlaufbahn schon 2004 mithilfe des Hubble-Weltraumteleskops erspäht worden.
Das Teleskop ist seit 1990 auf der Suche nach Planeten und anderen Himmelskörpern. Es hielt fest, was der Raumsonde Voyager 2, die sechs der Neptunmonde gesichtet hatte, bisher verborgen blieb.
Ein Winzling im Vergleich zu seinen Nachbarn
Der bei weitem größte Neptunmond heißt Triton, wie ein Meeresgott aus der griechischen Mythologie. Alle Monde des Planeten sind nach Wesen aus den antiken Sagen benannt. In diese Tradition reiht sich auch der neue Neptunmond ein: Hippocamp ist ein Fabelwesen, das den Kopf eines Pferdes und den Schwanz eines Fisches hat.
Offiziell trägt der Trabant jedoch den Namen S/2004 N1, weil er auf Hubble-Aufnahmen aus jenem Jahr gesichtet worden war. Aufnahmen aus 2009 und 2016 bestätigten schließlich seine Existenz.
Tritons Bruchstücke
Hippocamp hat einen mittleren Durchmesser von 34 Kilometern und damit der kleinste, bekannte Neptunmond. Zum Vergleich: Triton hat einen Durchmesser von 2.700 Kilometern. Forscher gehen davon aus, dass Triton, der dem Neptun am nächsten stehende Mond, einmal das Objekt eines Kuipergürtels war und von Neptun eingefangen wurde.
Zu diesen inneren Monden gehört auch Hippocamp. Der jedoch entstand vermutlich aus Überbleibseln seines nächsten Nachbarn, des wesentlich größeren Proteus. „Wir gehen davon aus, dass er sich nach einem Kometeneinschlag auf Proteus aus den gelösten Bruchstücken gebildet hat“, heißt es in Nature.
Erst Venus, dann Neptun?
Neptun ist der einzige Planet, der von der Erde aus nicht mit bloßem Auge erkennbar ist. Dafür ist er zu weit, nämlich durchschnittlich 4,5 Milliarden Kilometer von ihr entfernt. Trotzdem ist er nach Jupiter, Saturn und Uranus der viertgrößte Planet unseres Sonnensystems. Auf der Ringstruktur des Eisriesen umkreisen ihn seine 14 Monde in unterschiedlichen Abständen, teilweise bis zu zehn Millionen Kilometer entfernt.
Ein Planetenjäger verriet uns kürzlich, wieso unser Sonnensystem einzigartig ist. Neue Technologien sorgen dafür, dass mittlerweile auch Hobby-Forscher neue und bewohnbare Planeten entdecken können. Derweil will die NASA Menschen zur Venus schicken. Für Neptun dauert es wohl noch ein wenig.