Es ist die allwährende Frage der Menschen: Wo liegt unser Ursprung? Zwar ist uns die Evolution seit Darwin längst kein Fremdwort mehr, jedoch stellt sich der Wissenschaft stets die Frage, ob sie nicht irgendetwas übersehen haben könnte. So kommen Forscher über die Jahre und Jahrzehnte hinweg immer wieder mit neuen Theorien auf, die den Ursprung des Menschen auf der Erde erklären wollen. Eine von ihnen ist die Panspermie-Hypothese.
Panspermie-Hypothese: Wo kommen wir her?
Vor circa 200.000 Jahren entwickelte sich der Homo sapiens aus seinem Vorgänger, dem Homo erectus. Dieser wiederum entsprang eine weitere Million Jahre zuvor seinem Vorgänger – und so weiter und so fort. Doch gehen wir weiter zurück zu den aller ersten mikrobischen Lebewesen auf unserem Planeten: Die Hypothese der Panspermie (dt. etwa „All-Saat) besagt, dass ebendiese Ursprünge aus den Tiefen des Alls auf die Erde gelangten.
Im Konkreten behandelt die Theorie die Möglichkeit, dass einfache Lebensformen über enorme Distanzen durch das Universum reisen könnten, bevor sie letzten Endes einen Nährboden finden, um sich weiterzuentwickeln. Nicht nur, dass sie damit die Frage nach der Herkunft des Lebens auf der Erde erklären könnte, sie würde, sofern bewahrheitet, einen neuen Blick auf die Existenz außerirdischen Lebens geben.
Unser Ursprung im All: Was spricht dafür?
Nun ist eine These an sich schön und gut, doch sollte sie sich mit irgendetwas begründen lassen, um Bestand zu haben. Was also spricht für die Panspermie-Hypothese zum Ursprung des Menschen und allen anderen Lebens, das sich heute auf der Erde tummelt? Die Antwort hierauf könnte uns womöglich ein Rasiermesser geben – um ganz genau zu sein: Ockhams Rasiermesser (auch Sparsamkeitsprinzip genannt).
Die Grundaussage dieses Prinzips besteht darin, dass die einfachste Antwort in der Regel auch die richtige ist. Das Leben auf unserem Planeten tauchte vor rund vier Milliarden Jahren auf – zu einer Zeit, in der er unter heftigem Beschuss durch Asteroiden und allerlei Teilchen aus dem All stand. Einige Forscher sind der Meinung, dass Organismen, die zu dieser Zeit bereits auf der Erde gelebt hätten, dieses Bombardement nicht überlebt hätten.
Nehmen wir einmal den Meteoriten, der einst die Dinosaurier auslöschte. Er Schlug lange nach dem eigentlichen Beschuss ein und löschte dennoch den größten Teil der Lebewesen auf der Erde aus. Dabei hatte er dem Autoren Peter Brannen („The Ends of the World“) zufolge in etwa die Größe des Mount Everest und reiste sich mit der „zwanzigfachen Geschwindigkeit einer Kugel“.
Per Anhalter durch die Galaxis?
Wenn sich also zu Zeiten des Bombardements lediglich Mikroben auf der Erde befanden, wäre es doch ausgesprochen unwahrscheinlich, dass sie die Masse an Meteoriten, die die Erde täglich heimsuchten tatsächlich überlebten. Wesentlich einfacher hingegen erscheint die Theorie, dass bakterielle Sporen an Bord eines oder mehrerer dieser gewaltigen Brocken ihren Weg gefunden haben.
Solche Sporen sind hart im Nehmen und können sich, wenn sie über keinerlei Nahrungsquellen verfügen selbst in eine Art künstliches Koma versetzen. In diesem Zustand könnten sie Zehntausende Jahre gereist sein, bevor sie mit unserem Planeten einen neuen Nährboden fanden. Zwar können auch sie wie jeder andere Organismus sterben, jedoch sind sie keineswegs anfällig dafür.
Heimatlose Überlebenskünstler
Wenngleich unsere Vorgänger offensichtliche Lebenskünstler wahren, scheinen wir diese Fähigkeit doch im Laufe der Evolution verlernt zu haben. Deine Überlebenschancen wären auf allen Planeten unseres Sonnensystems nicht mal ansatzweise vergleichbar mit dem, was Mikroben mitmachen und überleben könnten.
Sei also die Frage nach unserem Ursprung geklärt, bleibt immer noch offen, warum wir noch keinem außerirdischen Leben begegnet sind, wenn doch auch ebenjene Organismen einst eine Heimat gehabt haben müssen. Einer weiteren Theorie zufolge trägt die Schuld daran der „Große Filter“. Ohne ihn wären Aliens uns vielleicht schon begegnet.