Auch heute ist eine Sonnenfinsternis ein außergewöhnliches Ereignis. Kein Wunder: Das Phänomen ist nicht nur sehr selten, sondern bietet Zuschauern auch ein eindrucksvolles Spektakel. Vor über 100 Jahren wurde der Magier Nevil Maskelyne Zeuge einer solchen Sonnenfinsternis. Um es festzuhalten, machte er die älteste astronomische Filmaufnahme, die für Forscher heute von großer Bedeutung ist.
Über 100 Jahre alt: Astronomische Filmaufnahme zeigt Sonnenfinsternis
Auch wenn es vermutlich nicht die erste astronomische Filmaufnahme ist, sind die Forscher sich sicher, dass keine andere All-Dokumentation so lange überlebt hat. Jahrelang lag der Fund unentdeckt im Archiv der Royal Astronomical Society, wie die Organisation jetzt angab.
Das Filmmaterial, das ca.1900 entstanden ist, stammt von Nevil Maskelyne: Ein Brite, der seine Laufbahn als Magier begann und schließlich als Filmemacher erfolgreich wurde. Die eher ungewöhnliche Karriere erklärt die Stummfilmkuratorin Bryony Dixon wie folgt: „Film verbindet Kunst und Wissenschaft, wie Magie.“
Mehrere Anläufe nötig
Der Weg zu der für ihre Zeit sehr hochwertigen Aufnahme einer Sonnenfinsternis war nicht einfach: Zuvor nahm Maskelyne das Ereignis bereits einmal in Indien auf, das Material wurde ihm dann jedoch noch auf seiner Rückreise geklaut.
Dass wir auf der Filmaufnahme überhaupt etwas erkennen, ist Maskelynes Erfindergeist zu verdanken – er musste erst einen speziellen Teleskopadapter für seine Kamera bauen, bevor er loslegen konnte.
Sequenzen wurden aufgearbeitet
Die gut erhaltenen Fragmente des Originalfilms wurden gescannt und anschließend restauriert. Verantwortlich dafür waren die Konservierungsexperten des britischen Film Institute (BFI), die begeistert von der Technik sind, die hinter der Aufnahme steckt. Besonders einmalig: Nevil Maskelyne hat als interdisziplinärer Künstler das Beste aus Magie, Kunst, Film und Wissenschaft miteinander vereint.
Maskelyne hat etwas geschafft, was noch heute vielen schwer fällt. Denn: Eine Sonnenfinsternis tut Kameras nicht gut. Eine Verleihfirma zeigt, wie leicht die Geräte schmelzen können. Ebenfalls lange gesucht: Ein verschollener NASA-Satellit ist nach 14 Jahren wieder aufgetaucht.