Zwar ist das Weltraumteleskop Kepler aktuell nicht mehr im Einsatz, doch der Datensatz liefert immer wieder neue Erkenntnisse. Eine neue Studie nutzte nun ebendiese Informationen, um erdähnliche Planeten innerhalb der Milchstraße aufzuspüren. Das Ergebnis: Unsere Galaxie könnte praktisch übersät sein mit warmen und wasserreichen Planeten – die NASA entdeckte nun fast 10 Milliarden erdähnliche Planeten. Wir haben alle Details.
NASA entdeckt fast 10 Milliarden erdähnliche Planeten
Mithilfe des Datensatzes von NASAs Weltraumteleskop Kepler gingen Forscher der Pennsylvania State University nun auf Planetenjagd in unserer Heimat-Galaxie, der Milchstraße. Die Ergebnisse der Studie, die letzte Woche im Fachjournal Astronomical Journal veröffentlicht wurden, suggerieren, dass jeder vierte sonnengroße Stern von einem erdähnlichen Planeten umkreist wird. Hochgerechnet bedeutet das, dass in unserer Galaxie fast 10 Milliarden erdähnliche Planeten existieren könnten, die über flüssiges Wasser verfügen.
Um Hinweise außerirdischen Lebens aufzuspüren, ist die Suche potenziell bewohnbarer Planeten essentiell. Wasser bedeutet Leben – der Fund könnte somit tatsächlich die Existenz von ebendiesem außerirdischen Leben belegen – und zwar direkt in unserer kosmischen Nachbarschaft.
Ein besseres Verständnis der Anzahl von erdähnlichen Planeten in unserer Galaxie unterstützt weiterhin auch Projekte wie das Wide-Field Infrared Survey Telescope, das im kommenden Jahrzehnt ins Weltall starten wird, um auf fernen Planeten nach Anzeichen von Sauerstoff und Wasserdampf zu suchen.
So definieren die Forscher einen erdähnlichen Planeten
Das Team um Astrophysiker Eric Ford, der als Co-Autor der Studie agiert, definiert einen erdähnlichen Planeten wie folgt: Ein solcher Himmelskörper müsse mindestens drei viertel bis eineinhalb Mal so groß sein wie unser blauer Planet und seinen jeweiligen Stern innerhalb eines Zeitraums von 237-500 Tagen umkreisen, um als erdähnlich gelten zu können.
Das Weltraumteleskop Kepler der NASA zeichnete im Zeitraum von 2009 bis 2013 über 100.000 Sterne mithilfe der Transit-Methode auf. So wurden 2.300 neue Welten entdeckt. In der Zeit danach gab es einen technischen Defekt und bis Missionsende 2018 konnten trotz allem 100.000 Sterne aufgenommen werden. Seit 2018 ist der Planetenjäger TESS im Einsatz.
Doch die Transit-Methode, bei der Sterne nach periodisch wiederkehrenden Helligkeitsabfällen durchforstet werden, übersieht kleinere Planeten leicht. Somit wendeten die Forscher außerdem eine Computersimulationen von hypothetischen Universen an, um die Messfehler des Teleskops auszugleichen.
Forscher vermuten 5-10 Milliarden wassereiche Planeten in unserer Galaxie
Laut Eric Ford herrscht jedoch eine signifikante Unsicherheit in Forschungskreisen darüber, welche Sterne überhaupt als „sonnenähnlich“ bezeichnet werden können, sowie welche Distanzen sich als „bewohnbare Gebiete“ ausweisen lassen. Aufgrund dieser Unsicherheiten schätzen die Forscher, dass die Anzahl erdähnlicher Planeten in unserer Galaxie zwischen 5 und 10 Milliarden rangiert.
Die NASA entdeckt also fortwährend Erstaunliches. Die Planetenjagd ist in vollem Gange– erst kürzlich wurde ein Exoplanet aufgespürt, der der Erde gleicht wie kein anderer.