Dass der Klimawandel unserer Erde nach und nach einheizt und erst im Juni und Juli zu einer extremen Hitzewelle geführt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Es gibt aber noch eine andere Theorie, die den Erdorbit und seine Veränderung für Rekordhitze verantwortlich macht.
Hitzewelle: Diese Rekordhitze soll das Universum verursacht haben
Zuerst die gute Nachricht: Die Rekordhitze in den letzten Monaten war nicht das Ergebnis astronomischer Einlfüsse. Die Rede ist von einer der stärksten Hitzewellen, die die Erde jemals erlebt hat – und die sich bereits vor 56 Millionen Jahren ereignet hat.
Damals gab es eine relativ kurze Zeitperiode von wenigen tausend Jahren, in der sich die Temperaturen, die schon über dem normalen Level lagen, weiter abnormal erhöht hatten. Das Ergebnis war eine Rekordhitze mit tropischen Bedingungen, die selbst weit entfernt vom Äquator zu spüren waren.
Die Konsequenzen dieser Hitzewelle waren für einige Lebewesen entsprechend dramatisch. Viele Meeresorganismen starben zum Beispiel in Scharen, weil sie dem warmen Wasser nicht gewachsen waren. Säugetiere dagegen profitierten von der Rekordhitze, vermehrten und verbreiteten sich, so dass am Ende die Grundlage für künftige Spezies wie uns gelegt wurde.
Das passierte mit dem Orbit der Erde
Wie Forscher der Universität von Hawaii und der Universität von Utrecht nun herausgefunden haben wollen, lag die Ursache dieser prähistorischen Hitzewelle aber nicht wie heute im Kohlenstoff in unserer Atmosphäre, auch wenn dieser den Temperaturanstieg verschärft hat.
Vielmehr sollen vor allem astronomische Einflüsse aus dem Universum eine Rolle gespielt und die Rekordhitze bewirkt haben. Die veröffentlichte Studie spricht dabei von einem „Chaos im Sonnensystem“, das den Orbit unserer Erde verändert hat.
Tatsächlich ist die Umlaufbahn der Erde keineswegs ein perfekter und stabiler Kreis, sondern ähnelt eher eine Ellipse, also einer Art gequetschtem Kreis. In welchem Maß diese Quetschung (Exzentrizität) auftritt, hat den Forscher zufolge einen nicht unbedeutenden Einfluss aus das Klima und Nebeneffekte wie die genannte Hitzewelle.
Je eliptischer der Orbit, desto größer die Hitzewelle
Die Autoren der aktuellen Studie konnten anhand von Sedimentkern des Südatlantischen Ozeans die Veränderungen des Erdorbits innerhalb der Rekordhitze-Periode nachverfolgen. Durch die Sedimentarten, die sich nach und nach aufeinander gelagert hatten, ließen sich Muster erkennen, die mit den Kreisläufen der Exzentrizität übereinstimmten.
Da sich Sedimente so vorhersehbar wie das Klima veränderten, wären sie den Forschern zufolge auch ein guter Indikator für die Veränderungen des Erdorbits. Mit ihrer Methode konnten sie die Rekordhitze vor 56 Millionen Jahren exakt auf den Zeitraum festlegen, zu dem die Ellipse des Orbit am stärksten war.
Der hohe Grad an Exzentrizität hätte bedeutet, dass die Erde von mehr solarer Strahlung getroffen wurde und dadurch höhere Temperaturen und eine Hitzewelle die Folge waren. Diese Bedingungen hielten laut den Wissenschaftler 177.000 Jahre an.
Die Rekordhitze ist noch nicht vorbei
Anders als damals sind wir heute selbst Schuld an der regelmäßigen Rekordhitze. Leider ist auch klar, dass diese Hitzewelle noch kein Ende hat. Zumindest Jörg Kachelmann ist sich sicher: Die Rekordhitze ist nicht unser eigentliches Problem. Immerhin könnte aus dem All auch bald Hilfe bei Hitze kommen.