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Schwitzen am Kopf und im Gesicht: Das sind die Ursachen und das hilft

Was ist eigentlich das Problem mit Schwitzen am Kopf und Schwitzen im Gesicht? Auch wenn du nicht von übermäßiger Schweißproduktion betroffen bist, dürfte dich das Phänomen verblüffen.

Das Gesicht einer Frau mit Schweißperlen überzogen
Schweiß ist normal und gesund. Aber übermäßiges Schwitzen am Kopf und im Gesicht kann sogar krankhaft sein. Pass auf diese Symptome auf. Foto: iStock/RapidEye

Für viele ist es nicht nur im Sommer ein Problem: Sie schwitzen am Kopf und schwitzen im Gesicht, und zwar äußerst stark. Wie viel Schweiß ist eigentlich normal und was kann man dagegen tun? Wir klären die Ursachen und haben Tipps gegen die allzu starke Transpiration.

Schwitzen am Kopf und im Gesicht: Das sind die Ursachen und das hilft

Schwitzen am Kopf und im Gesicht: Das sind die Ursachen und das hilft

Was ist eigentlich das Problem mit Schwitzen am Kopf und Schwitzen im Gesicht? Auch wenn du nicht von übermäßiger Schweißproduktion betroffen bist, dürfte dich das Phänomen verblüffen.

Schwitzen am Kopf und im Gesicht: Das steckt dahinter

Schwitzt jemand stark und ohne erkennbare Ursache wie sportliche Aktvität, besteht der Verdacht einer primären Hyperhidrose. Typischerweise ist diese auf die üblichen Stellen, darunter die Achselhöhlen, Fußsohlen und Handinnenflächen begrenzt. In selteneren Fällen jedoch tritt die Hyperhidrosie generalisiert auf und wird Betroffenen am ganzen Körper zur Last. Betroffen von der erhöhten Schweißproduktion sind Schätzungen zufolge etwa 1 bis 2,9% der Bevölkerung.

Schweißdrüsen entfernen erst im äußersten Notfall

Die für die übermäßige Schweißproduktion verantwortlichen Drüsen zu entfernen, ziehen die meisten Mediziner erst bei nicht anders senkbarem Leidensdruck als Option heran.

Dennoch wird andauernd an alternativen Therapiemethoden geforscht: Hier macht man sich unter anderem zu Nutze, dass der Botenstoff, der für die Aktivierung der Nervenenden unserer Schweißdrüsen verantwortlich ist, Acetylcholin ist. Acetylcholin ist einer der wichtigsten Neurotransmitter in vielen Organismen, darunter auch im peripheren Nervensystem des Menschen.

Daraus ergeben sich diverse Behandlungsmöglichkeiten:

  • Freisetzung von Acetylcholin stoppen: Injiziert man Botulinumtoxin A, lässt sich die Freisetzung von Acetylcholin aus den Nervenenden stoppen. So bekommen deine Schweißdrüsen nicht das Signal, dass Schweiß produziert werden muss. Diese Behandlung wirkt, bis nach etwa sechs Monaten neue Nervenenden entstanden sind.
  • Gegenspieler von Acetylcholin einsetzen: Eine andere Möglichkeit ist die Behandlung durch die Antagonisten von Acetylcholin. Nehmen Betroffene sogenannte Anticholinergika ein, wirken diese dem Botenstoff an den Nervenenden entgegen und mindern somit dessen Wirkung. Das Problem: Acetylcholin ist ein wichtiger Transmitter in vielen anderen Bereichen unseres Körpers, sodass es zu unangenehmen Symptomen durch die unselektive Wirkung des Antagonisten kommen kann.

Da solche Behandlungen nicht ohne Nebenwirkungen von statten gehen, ist es ratsam, zunächst den eigenen Lebensstil etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Schwitzen am Kopf und im Gesicht: Das sind die verblüffenden Ursachen

Schwitzen am Kopf und schwitzen im Gesicht kann unangenehm sein. Wenn die Schweißtropfen übers Gesicht laufen, die Haare feucht werden und manchmal auch ein beißender Schweißgeruch auftritt, fühlt man sich schnell unwohl. Manche Menschen sind übermäßig stark davon betroffen, nicht nur, wenn sie Sport gemacht haben. Da stellt sich zunächst die Frage: Was sind die Ursachen?

Dabei sollte dir zunächst einmal klar sein, dass es die eine Ursache nicht gibt. Verschieden Faktoren können eine erhöhte Schweißproduktion (medizinisch Hyperhidrose genannt) verursachen, wie die Apotheken Umschau schreibt:

  • aktuelle Umstände und Tätigkeiten (Sport betrieben, zu warm angezogen etc.)
  • genetische Veranlagung: In diesen Fällen kannst du kaum etwas gegen das Schwitzen am Kopf und das Schwitzen im Gesicht machen.
  • hormonelle Veränderungen: zum Beispiel die Pubertät, eine Schwangerschaft oder die Menopause
  • bestimmte Krankheiten, Funktionsstörungen oder aktuelle Lebensumstände
  • bestimmte Medikamente, etwa Schmerz- und Hormonmittel
  • bestimmte Krankheiten, wie Krebs, Parkinson oder eine Schilddrüsenüberfunktion: Diese erhöhen die Körpertemperatur.
  • die Ernährung: Wer häufig Mahlzeiten auslässt, verringert seinen Blutzuckerspiegel und schwitzt schneller.
  • ein stark erhöhtes Körpergewicht
  • die Körperpflege: Wäschst du dir sehr oft die Haare, kann dies die Schweißproduktion begünstigen.
  • psychische Zustände wie Nervosität oder Stress, Wut oder Angst

Schwitzen an Kopf und Gesicht: So viel ist okay

Du fragst dich vielleicht, wieviel Schwitzen am Kopf und Schwitzen im Gesicht noch normal ist. Klar ist, dass der Mensch schwitzt, weil der Körper damit auf bestimmte Zustände reagiert. Das ist erst einmal nichts Schlechtes. So werden mit auftretendem Schweiß Temperaturunterscheide ausgeglichen und übermäßige Wärme wird von innen nach außen geleitet. Stell dir einmal vor, du würdest im Garten arbeiten und nicht schwitzen. Vereinfacht gesagt, würde sich dein Körper dann äußerst unangenehm aufheizen, denn wo sollte die Wärme hin?

Also merke:

  1. Bei körperlichen Tätigkeiten wie Sport oder auch wichtigen, möglicherweise psychischen Ereignissen, ist es vollkommen normal zu schwitzen.
  2. Solch moderates Schwitzen ist sogar gesund. So sind mehrere Liter Schweißsekret pro Tag normal.
  3. Übermäßiges Schwitzen am Kopf und im Gesicht etwa kann nicht nur unangenehm sein, sondern möglicherweise auch krankhaft. Du solltest es beobachten und vor allem deinem Arzt melden. Denn schwitzt du mehr als du müsstest, könntest du unter Hyperhidrose leiden.
  4. Um moderatores von übermäßigem Schwitzen zu unterscheiden, kann es also helfen, die natürlichen von den unnatürlichen Ursachen zu trennen, um so genau nachzuvollziehen, woher die erhöhte Schweißproduktion rühren könnte.

Verdacht auf Hyperhidrose?

In den meisten (nicht Not-)Fällen ist jedoch dein Hausarzt die erste Anlaufstelle, wenn du den Verdacht hegst, an einer Hyperhidrose zu leiden. Es empfiehlt sich, wenn du dich im ärztlichen Gespräch auf folgende Fragen vorbereitest:

  • Wann schwitzen Sie besonders häufig?
  • In welchem Alter haben Sie das übermäßige Schwitzen erstmals bewusst wahrgenommen?
  • Fühlen Sie sich in Ihrer Lebensqualität beeinträchtigt oder im Alltag dadurch eingeschränkt?
  • Wo schwitzen Sie besonders häufig? (Körperstelle: Hier kannst du angeben, ob du besonders starkes Schwitzen am Kopf oder Schwitzen im Gesicht wahrnimmst)

Achtung: Die Apotheken Umschau rät in einem besonderen Fall zur Vorsicht. Wenn plötzlich kalter Schweiß ausbricht, du zusätzlich Schmerzen in der Brustgegend hast, die bis in den Hals oder Arm ausstrahlen, und dir übel ist, du dich schwach oder schwindelig fühlst und Atemnot hast, ist das ein Alarmzeichen. Denn es besteht der Verdacht auf einen Herzinfarkt oder gar ein Aneurysma der Hauptschlagader. Ruf in diesem Fall unverzüglich den Rettungsdienst (112).

Starkes Schwitzen an Kopf und Gesicht: Das hilft

Bist du von übermäßiger Schweißproduktion betroffen, willst du nur eines wissen: Was kannst du dagegen tun? Hier ein paar Tipps:

  • Nutze natürliche Hausmittel zur Schweißbekämpfung. So rät eine Dermatologin, das Gesicht morgens mit abgekühltem, frischem Salbeitee abzutupfen. Das desinfiziert und vermindert das Schwitzen.
  • Ebenfalls wirkungsvoll: Essig und Babypuder. Im Verhältnis 1:1 gemischt und mit einem Stofftaschentuch aufgetragen, soll es Wunder wirken.
  • Kommst du unterwegs ins Schwitzen, hab immer ein wenig Babypuder dabei, um es schnell auftragen zu können.
  • Zur Reduzierung des Kopfschweißes kannst du auch eine sogenannte Arztseife als Shampoo benutzen.
  • Nutze ein Antitranspirant, wenn die Hausmittel nichts helfen. Dabei sorgt besonders das mittlerweile verhasste Aluminiumchlorid dafür, dass die Schweißproduktion unterdrückt wird. Für Kopf und Gesicht gibt es spezielle Deostifte und Tücher.

Allgemeine Tipps gegen Schwitzen

Selbst wenn du nicht von starkem Schwitzen an Kopf und Gesicht betroffen bist, gibt es Situationen, in denen du es lieber vermeiden würdest, und sei es nur im Sommer. Deshalb hier einige allgemeine Tipps gegen das Schwitzen:

  • Steig auf Wechselduschen statt kalten Duschen um. Das fördert auch die Durchblutung.
  • Lass lauwarmes Wasser über deine Handgelenke laufen, auch zwischendurch.
  • Vermeide Alkohol, Nikotin, Koffein und scharfes Essen.
  • Trink viel Wasser. Schließlich verliert dein Körper durchs Schwitzen Flüssigkeit. Diese solltest du ihm zurückführen. Täglich 1,5 Liter sind das Minimum.

Hilft das nichts, solltest du mit deinem Arzt sprechen. Diagnose und mögliche Behandlung hängen dann stark von den Ursachen deines Schwitzens ab. Hast du etwa eine Krankheit, gilt es, diese zu behandeln. Bekämpfst du die Ursache, wird wahrscheinlich auch das Symptom verschwinden.

Schwitzen stoppen: Das sind die Tricks

Es gibt unzählige Ursachen fürs Schwitzen am Kopf und Schwitzen im Gesicht. Schweiß ist schließlich etwas Natürliches, das dein Körper braucht. Nur wenn es zu übermäßiger Schweißproduktion kommt, ist es wichtig, genau aufzupassen, woher sie ihren Ursprung hat. Genau diesen gilt es zu bekämpfen. Kein Schweißgeruch mehr geht auch mit diesem Stoff. Außerdem arbeiten Forscher an einem Duft gegen Käsefüße. Zudem soll Schweiß ausreichen, um Handys zu entsperren.

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