Astronomen sind bei ihrer Beobachtung des Universums unbeabsichtigt auf etwas gestoßen, das bisher noch nie jemand gesehen hat. Dabei handelt es sich anscheinend um ein wahres Monstrum, genauer um eine versteckte Monster-Galaxie. Bilder konnten zwar aufgenommen werden, viel wichtiger ist jedoch, dass die Entdeckung selbst eine zentrale Frage der Astronomie beantworten könnte.
Diese Monster-Galaxie gibt einmalige Einblicke ins Universum
Was die Forscher gefunden haben, wird innerhalb der wissenschaftlichen Communitiy anscheinend mit einem Yeti gleichgesetzt, da Beweise für die Existenz solcher Monster-Galaxien wie Bilder oder ähnliche Dokumentationen bisher fehlten. Nun jedoch könnten durch die Entdeckung neue Einsichten in das frühe Wachstum einiger der größten Galaxien unseres Universums möglich sein.
Christina Williams, führende Autorin der Studie zur Monster-Galaxie, deren Bilder erstmalige Nachweise lieferten, erklärte, dass man mit ALMA, einer Kollektion aus 66 Radioteleskopen in den chilenischen Bergen, zunächst ein fremdes, schwaches Lichtsignal wahrgenommen hätte. Dessen Schimmern im Universum schien jedoch aus dem Nichts zu kommen: „Es war sehr mysteriös, weil das Licht an keine bekannte Galaxie gebunden zu sein schien.“
Aufregend wurde es laut Williams als sie bemerkte, dass eine solche Galaxie Bildern zufolge auch in anderen Wellenlängen nicht zu sehen war. „Ich war sehr aufgeregt, weil es bedeutete, dass diese sehr wahrscheinlich sehr weit weg und hinter Staubwolken versteckt war.“
Deshalb ist die Galaxie ein Monster
Was Williams und ihr Team am Ende feststellten, war eindrucksvoll. Das fremde Lichtsignal hatte anscheinend eine Entfernung von rund 12,5 Lichtjahren hinter sich bringen müssen, um bis zur Erde vorzudringen. Damit ermöglicht es Astronomen gleichzeitig einen Blick auf die Kindertage unseres Universums.
„Wir fanden heraus, dass die Galaxie tatsächlich eine massive Monster-Galaxie ist, die ebenso viele Sterne aufweist wie unsere Milchstraße, aber deutlich mehr Aktivität verzeichnet und neue Sterne mit der hundertfachen Geschwindigkeit unserer eigenen Galaxie formt“, so Co-Autor Ivo Labbé von der Swinburne University of Technology in Melbourne, Australien.
Bisher konnten bereits kleinere Galaxien in Bildern festgehalten werden, die das frühe Universum widerspiegeln, zum Beispiel mit dem Hubble-Weltraumteleskop, das schon zuvor extreme Entdeckungen machte. Solche Formationen sollen jedoch nicht schnell genug wachsen, um die offene Frage zu klären, wieso einige der größten Galaxien des frühen Universums extrem schnell entstanden, aber auch ebenso rasant alterten. Auch über den der Fakt, dass solche Monster aus dem Nichts aufzutauchen scheinen, konnten sie keine Auskunft geben. Monster-Galaxien in Bildern festzuhalten war Astronomen daher bisher nie möglich.
Monster-Galaxie könnte fehlende Verbindung sein
„Unsere versteckte Monster-Galaxie hat genau die richtigen Zutaten, um diese fehlende Verbindung zu sein“, betont Williams. Wie viele Monster-Galaxien wirklich existieren, ist nicht bekannt. Man hofft aber auf den Start des James Webb-Weltraumteleskops der NASA im März 2021. Mit diesem sollen die Formationen näher untersucht und mehr Beweise in Form von Galaxie-Bildern gemacht werden.
Bist du bis dahin zu neugierig, kannst du dir auch andere bizarre Galaxien und ihr Bilder anschauen.