Was sind Planeten? In der Vergangenheit bezeichneten Menschen alle Lichtpunkte, die über den Nachthimmel wanderten, gemeinhin als Planeten, das Wort ‚planetos‘ ist griechischen Ursprungs und bedeutet ‚Umherschweifender‘. Doch über die Bedingungen, die ein Himmelsobjekt erfüllen muss, um heutzutage als Planet klassifiziert zu werden, herrscht tatsächlich erst seit dem Jahr 2006 Einigkeit – in der Folge dieser Neudefinition fiel damals die Entscheidung, Pluto den Planetenstatus abzuerkennen. Wir schaffen Klarheit über die wichtigsten Punkte der Definition.
Was sind Planeten? So werden die Himmelskörper klassifiziert
Bist du von dem Nachthimmel und seinen leuchtetenden Objekten fasziniert, so hast du dir sicherlich schon mal folgende Frage gestellt: Was sind Planeten? Und wie lassen sich diese genau definieren? Nun, ein Planet ist ein kugelförmiges Himmelsobjekt, in dessen Innern im Gegensatz zu einem Stern, wie beispielsweise unserer Sonne, keine thermonuklearen Fusionsprozesse ablaufen. Planeten kreisen stattdessen um einen solchen zentralen Stern und bewegen sich auf elliptischen oder kreisförmigen Bahnen.
Der wichtigste Unterschied zwischen einem Stern und einem Planeten äußert sich in der Tatsache, dass Sterne von selbst leuchten – Planeten hingegen nicht. Denn Sterne weisen in ihrem Inneren eine Energiequelle auf, sodass diese heiß glühen und Licht ausstrahlen. Ein Planet dagegen ist kalt und leuchtet nicht von alleine. Planeten kannst du folglich nur am Nachthimmel betrachten, wenn diese von einem Stern angeleuchtet werden.
Planetendefinition der Internationalen Astronomischen Union (IAU) des Jahres 2006
In den vergangenen Jahrzehnten entwickelten Forscher verbesserte Beobachtungstechnologien, die in der Lage waren, das Universum weitaus eingehender zu beobachten als zuvor. In den letzten Jahren wurden somit viele neue Himmelsobjekte im Sonnensystem jenseits der Umlaufbahn des Pluto entdeckt. Um nicht eine Fülle von Planeten im Sonnensystem zu haben, die aus einer sehr inhomogenen Gruppe bestehen, sahen sich die Astronomen gezwungen, den Planetenbegriff zu überdenken. Aufgrundessen fand im August 2006 eine Konferenz der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in Prag statt, die den Begriff Planet offiziell neu definierte:
Was sind Planeten? Gemäß der neuen Definition von 2006 ist ein Planet ein Himmelskörper, der
- um die Sonne kreist
- ein Gravitationsfeld aufweist, das stark genug ist, dass der Himmelskörper eine runde, nahezu sphäroidale Form annimmt
- eine um seinen unmittelbaren Orbit freie Nachbarschaft aufweist.
Somit gibt es nun acht Planeten im Sonnensystem: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Allerdings gilt die Diskussion um die Existenz eines mysteriöse Planet 9 als einer der hitzigsten Debatten der Wissenschaft.
Pluto wird als Zwergplanet klassifiziert
Die Definition der Zwergplaneten fällt ähnlich aus. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass ein Zwergplanet keine freie Nachbarschaft in der Nähe seines Orbits aufweist und kein Satellit ist. Der letzte Zusatz schließt dabei die zahlreichen Monde im Sonnensystem von den Zwergplaneten aus. Daher gibt es in unserem Sonnensystem drei Zwergplaneten: Ceres (ein ehemaliger Planetoid), Pluto (ein ehemaliger Planet) und 2003 UB (ein neu entdecktes Objekt jenseits der Plutobahn), berichtet Spektrum.
Allerdings existiert bereits eine Kandidatenliste für weitere Zwergplaneten, denn jenseits der Plutobahn wurden weitere Himmelskörper des Sonnensystems entdeckt, die in diese Kategorie passen. Die Existenz der Planeten unseres Sonnensystems ist also bislang nicht vollends geklärt, nur die Frage „Was sind Planeten?“ scheint eine klare Antwort zu kennen.
Auch außerhalb unseres Sonnensystems gehen Forscher auf Planetenjagd. So wurde der erste Planet außerhalb unseres Sonnensystems im Jahr 1992 bestätigt. Seither haben Wissenschaftler beinahe 4.000 solche Exoplaneten gefunden – trotzdem ist unser Sonnensystem einzigartig.