Gleich zwei Methoden sollen es bald möglich machen, den Zusammenstoß von supermassiven Schwarzen Löchern zu beobachten. Zwar dauert es noch ein Jahrzehnt, bis es uns möglich sein wird, diesen Vorgang nachzuverfolgen, doch es ist durchaus ein Durchbruch in der astronomischen Forschung.
Schwarze Löcher im Universum:
Seit Jahren versuchen Forscher mehr über das Mysterium Schwarzes Loch herauszufinden. Diese Objekte befinden sich überall im Universum und bilden das Zentrum von Galaxien. Nun soll es Wissenschaftlern bald möglich sein, die Kollision von Schwarzen Löchern im Universum zu beobachten. Dabei sollen Röntgenstrahlen und Gravitationswellen helfen, die diesen Vorgang beleuchten. Dies ergab eine Studie eines Forscherteams der Universität Birmingham.
Wie die Europäische Weltraumorganisation (ESA) bekannt gab, werden zwei Hilfsmittel zu diesem Durchbruch beitragen:
- Das Laser Interferometer Space Antenna (LISA), das einer interferometrischer Gravitationswellendetektor ist
- Das Advanced Telescope for High Energy Astrophysics (ATHENA), ein Projekt des Weltraum-Röntgenteleskops
Sowohl der Einsatz von LISA, als auch das Projekt ATHENA der ESA sollen im nächsten Jahrzehnt starten. Vier Jahre lang werden sich diese Einsätze überlappen und Forscher erwarten Großes.
Den Rätseln des Universums auf der Spur
Wie ein Bericht in Nature Astronomy verkündet, soll dieser Einsatz dazu führen, dass sogenannte Multi-Messenger-Karten erstellt werden, in denen einzigartige kosmische Phänomene des Universums festgehalten werden. Darunter fallen Ereignisse, die zuvor nicht beobachtet werden konnten. Dabei handelt es sich vor allem um die größten Rätsel unserer Universums.
Eines dieser faszinierenden Ereignisse ist die Kollision von supermassiven Schwarzen Löchern, die sich im Zentrum von fernen Galaxien befinden. Dazu gehört auch der „Verzehr“ von anderen Weltraumobjekten wie Neutronensternen oder andere Schwarze Löcher, die in den unbekannten Tiefen der erbarmungslosen Giganten landen.
Unbeantwortete Frage sollen gelöst werden
Mit LISA sollen die Gravitationswellen gemessen werden, um so die Raumzeit zu lokalisieren, die für diese Zusammenstöße zuständig sind. ATHENA hingegeben soll mit der Beobachtung von Röntgenstrahlen die physikalischen Prozess in der Umgebung aufdecken. Anhand diese Daten wird etwas Licht in das Mysterium von Schwarzen Löchern gebracht:
- die Entwicklung zwischen Galaxien und Schwarzen Löchern
- die Vergrößerung der Masse von Schwarzen Löchern
- die Rolle von Gas bei der Entstehung von Schwarzen Löchern
Für Astrohphysiker wäre die Beantwortung dieser Fragen ein großer Durchbruch. 20 Jahre lang wurde an der Entwicklung von LISA schon gearbeitet. Forscher erwarten große Entdeckungen, die der Gravitationswellendetektor hervorbringen wird.
Momentan gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es in dem Zeitraum der Mission mindestens zehn Fusionen von supermassiven Schwarzen Löchern geben wird. Da noch viele Fragen ungeklärt sind, kann diese Zahl selbstverständlich stark variieren.
Ob bei uns eine Gefahr besteht, wenn zwei Schwarze Löcher miteinander kollidieren, werden wir demnächst herausfinden. So verheerend wären die Folgen von einer Kollision eines Schwarzen Loches mit unserer Erde.