Amateurastronome entdeckten mithilfe des Weltraumteleskops TESS einen außergewöhnlich geformten Stern. Dieser pulsiert rhythmisch in seiner eigenen Sphäre, ist jedoch geformt wie ein Tropfen. Seit den 1940ern wird vermutet, dass es solche Sterne gibt, wirkliche Beweise gab es aber nicht – bis jetzt.
Das wurde mit dem Weltraumteleskop TESS entdeckt
Sterne, die rhythmisch pulsieren sind schon lange bekannt. Sowohl bei jungen als auch bei alten Sternen treten nämlich Schwingungen aus unterschiedlichen Gründen mal in langen und mal in kurzen Perioden auf. Gemeinsam hatten diese Sterne bisher, dass diese Schwingungen auf allen Seiten auftreten und symmetrisch sind. Jetzt entdeckten Amateurastronome mithilfe der Daten des Weltraumteleskops TESS aber einen Stern, der nur einseitig schwingt.
Die Hobbyforscher erkannten einen einseitig schwingenden Stern und meldeten ihn den Profi-Kollegen. Diese wissen eine Begründung für die ungewöhnliche Entdeckung: Der Stern befindet sich in einem Doppelsternsystem und sein enger Begleiter verzerrt seine Schwingungen durch seine Anziehungskraft. Diese Verzerrung zeigt sich in der Tropfenform des Sterns.
Prof. Gerald Handler, Forscher am Nicolaus Copernicus Astronomical Center, erklärt im Fachjournal Nature Astronomy: „Dank der exquisiten Daten des TESS-Satelliten konnten wir Helligkeitsschwankungen sowohl aufgrund der Gravitationsverzerrung des Sterns als auch aufgrund der Schwingungen beobachten.“
Die Perspektive ist entscheidend
Zu ihrer Überraschung stellte das wissenschaftliche Team fest, dass die Stärke der Schwingungen sehr stark davon abhängt, aus welcher Perspektive der Stern und die entsprechenden Ausrichtung des Sterns innerhalb des Doppelsternsystems beobachtet wurde.
Doktorandin Paulina Sowicka erklärt hierzu: „Während sich die Doppelsterne gegenseitig umkreisen, sehen wir verschiedene Teile des schwingenden Sterns. Manchmal sehen wir die Seite, die zum Begleitstern zeigt, und manchmal sehen wir die Außenseite.“ Auf diese Weise wussten die Forscher sicher, dass die Schwingungen nur auf einer Seite des Sterns gefunden wurden. Sie traten nämlich immer nur dann auf, wenn die Hemisphäre des Sterns auf das Weltraumteleskop TESS gerichtet war.
Weltraumteleskop TESS könnte mehr verborgene Phänomene aufzeigen
Bereits in den 1940er Jahren vermuteten Wissenschaftler, dass es Sterne gibt, deren Schwingungen von einem engen Begleiter beeinflusst werden. Bisher fehlte der Beweis. Dank der Amateurastronomen, welche die riesengroßen Datenmengen des Weltraumteleskops TESS regelmäßig auf interessante Phänomene untersuchen, wurden die Existenz von einem einseitig schwingenden Stern nun aber beweisen. Die Forscher vermuten, dass es noch mehr Sterne solcher Art geben muss und dass noch viel mehr Besonderheiten in diesen Daten zu finden sind.
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