Viele Rätsel umgeben den Planeten Mars. Nun könnten Daten über ein Erdbeben auf dem Roten Planeten dazu führen, dass Forscher mehr über dessen Entstehungsgeschichte herausgefunden haben. Das Beben förderte Einzelheiten über den Ursprung und die Zusammensetzung des Mars zutage und bringt etwas Licht ins Dunkel um den Planeten.
Der Mars fasziniert Forscher schon lange
Es ist der vierte Planet von der Sonne aus gesehen. Bislang waren Untersuchungen aus der Ferne die einzige Möglichkeit, um mehr über den Mars herauszufinden. Obwohl viele Unternehmen und Organisationen schon fleißig an einer Reise zum Roten Planeten arbeiten. Jede Erkenntnis, die wir über den Planeten zutage fördern, ist hilfreich für zukünftige Missionen.
Lange wurde vermutet, dass der Mars einen Eisen-Schwefel-Kern hat. Mit seismischen Wellen können wir darüber mehr erfahren, da eine direkte Beobachtung nicht möglich ist. Der InSight Mars Lander der NASA sammelte am 26. November 2018 solche Daten, um mehr über das Innere des Planeten zu erfahren. Die japanischen Forscher bemerkten aber einige Einschränkungen der NASA-Sonde. Um die Daten interpretieren zu können, mussten die seismischen Eigenschaften einer Eisen-Schwefel-Legierung bekannt sein.
Kompliziertes Experiment gibt Auskunft
Dies hat das Team aus Wissenschaftlern nun nachgeahmt: Sie sind tief in die Geheimnisse des Mars eingetaucht. So wurde die Oberfläche des Planeten mit Hilfe einer Schmelze aus Eisen-Schwefel-Legierung nachgestellt. Diese Mischung brachten sie auf eine Schmelztemperatur von 2.500 Grad Celsius. Das Ganze wurde unter einem Druck von 13 Gigapascal mit einer Mehrambosspresse zerkleinert. So konnten seismische Aktivitäten gemessen werden. Es konnten seismische Wellen, sogenannten P-Wellen, erfasst werden, die sich mit einer Geschwindigkeit von 4.680 Metern pro Sekunde fortbewegten. Dieser Prozess wurde von Röntgenstrahlen und zwei Synchrotronanlagen festgehalten.
Wer ein Erdbeben schon einmal miterlebt hat, kennt die Auswirkungen der P-Wellen und ihrem Begleitern der Sekundärwellen, auch S-Wellen genannt. P-Wellen rasen mit einer Geschwindigkeit, die 13-mal schneller ist als die Schallgeschwindigkeit, durch Felsen und andere Objekte. Sie lösen das erste Beben aus. Die S-Wellen sorgen für das Nachbeben. Sie werden genutzt, um die Entfernung zum Ursprungsort des Erdbebens abzuschätzen.
Einblicke in das Innere des Mars
Drei Jahre lang hat es gedauert, bis die Ultraschalldaten des japanischen Forscherteams erfasst werden konnten. Das Ergebnis ist gering, wenn man von der Größe des Mars ausgeht, den die Wissenschaftler nachgeahmt haben. Doch gerade mikroskalige Hochdruckexperimente geben oftmals Aufschluss über die Strukturen und die Entwicklungsgeschichte von Planeten.
Nun können die seismischen Daten, die InSight besorgt hat, auch interpretiert werden. Die Forscher werden bald sagen können, ob das Innere des Mars aus einer Mischung aus Eisen und Schwefel besteht. Sollte dem widersprochen werden, bringt es die Wissenschaftler dennoch ein großes Stück weiter, bei der Untersuchung des Roten Planeten.
Könnte es Leben auf dem Mars gegeben haben? Meteoriten sollen darüber Auskunft liefern. Ein mysteriöses Mars-Signal wurde aufgezeichnet.